sind alle Aufgaben, die dazu dienen, bereits vor dem eigentlichen Produktionsprozeß dessen Durchführung möglichst reibungslos zu den geringsten Kosten zu gewährleisten. Hierzu gehören: Erstellung der Stücklisten, Ermittlung des Materialbedarfs, Ermittlung des Arbeitskräftebedarfs, Ermittlung der benötigten Arbeitsgänge, Arbeitsverfahren und -zeiten (siehe auch REFA). Die Fertigungsvorbereitung liefert hiermit die Grundlagen für die Fertigungssteuerung.
Die Gesamtheit aller planerischen Maßnahmen, die der Vorbereitung der Produktion dienen, wird als Fertigungsvorbereitung bezeichnet; synonym wird der Begriff Arbeitsvorbereitung verwendet. Die Fertigungsvorbereitung besteht aus den zwei Teilgebieten: Fertigungsplanung (Produk tionsplanung) bestehend aus: Auftragsvorbereitung Stücklistenerstellung Arbeitsplanung Arbeitsfolgeplanung Planung der Durchlaufzeiten Transportplanung Stellenbesetzungsplanung Maschinen und Betriebsmittelplanung Materialplanung () Fertigungslenkung bestehend aus: Werkstattvorbereitung Materialbereitstellung Terminplanung Arbeitsplatz und Maschinenbelegungsplanung. Außerdem werden den mit der Fertigungsvorbereitung betrauten Stellen oft weitere Aufgaben, z. B. der Vorkalkulation, Rechnungsvorbereitung und Versandvorbereitung übertragen, weil die dafür erforderlichen Informationen und Informationsträger bei der Fertigungsvorbereitung anfallen. Die Fertigungsvorbereitung umfaßt keine organisatorischen Maßnahmen (Mellerowicz, K., Betriebswirtschaftslehre der Industrie, Band II,6. Auflage, Freiburg i. Brsg. 1968, S. 420426). Bei Betrieben mit Fließfertigung nimmt innerhalb der Fertigungsvorbereitung die Fertigungsplanung die dominierende Stellung ein, während in Betrieben mit Werkstattfertigung die Fertigungslenkung bedeutsamer ist; von daher findet sich verschiedentlich ein eingeschränkter Begriffsumfang nach dem einen oder anderen Teilgebiet hin. Verschiedene Teilgebiete der Fertigungsvorbereitung werden bei objektbezogener Betrachtung unter anderen betrieblichen Planungsbereichen und verfahren behandelt. So werden Stücklistenerstellung, Materialplanung und Transportplanung häufig unter Materialwirtschaft oder Bereitstellungsplanung subsumiert, die Stellenbesetzungsplanung wird meistens als Bestandteil der Personalplanung angesehen und die Maschinen und Betriebsmittelplanung wird unter dem Bereich Anlagenwirtschaft oder Investitionsplanung abgehandelt. Es bleiben dann neben den Problemen der Fertigungslenkung, zu denen auch die Arbeitsfolgeplanung und die Planung der Durchlaufzeiten gerechnet werden können, nur noch die Auftragsvorbereitung und die Arbeitsplanung als zentrale Aufgaben der Fertigungsvorbereitung. Die Auftragsvor bereitung umfaßt die Umsetzung eines Kunden oder innerbetrieblichen Auftrags in eine Arbeitsanweisung, die alle erforderlichen Daten enthält und die sachliche und zeitliche Aus führbarkeit des Auftrags ausweist. Die Arbeitsplanung stellt alle bei der Erstellung des Produkts durchzufüh renden Tätigkeiten nach Art und Dauer sowie die zu verwendenden Betriebsmittel und Materialien zu sammen. Als vorbereitende Maßnah men sind dabei die Messung von Ar beitsschwierigkeit und leistung, die Vorgabezeitermittlung und die Festlegung des tatsächlichen Lohnes bzw. der Lohnkosten aufzuführen. Bei Werkstattfertigung muß die Arbeitsplanung häufig simultan mit der Maschine Arbeitsplatz) belegungsplanung erfolgen.
Arbeitsvorbereitung
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