(revolvierende, rollende oder überlappende Planung) Konzept für die Anpassung von Plänen an sich ändernde Daten. Wie die flexible Planung geht auch die gleitende Planung von der Erkenntnis aus, dass die zeitliche Aufspaltung einer komplexen Entscheidung in Teilentscheidungen und damit eine sichere Entscheidungsfindung bei sich sukzessiv verbessernder Informationslage möglich ist. Die gleitende Planung im Zusammenhang mit der Errichtung eines Automobilwerkes beginnt z. B. mit der Festlegung des Standorts. Erst später ist zu entscheiden, welche Modellreihe produziert werden, und noch später, welchen Tagesausstoss die Produktion erreichen soll. Die im Laufe der Zeit zufliessenden Informationen reduzieren die Unsicherheit bezüglich der Entscheidungsgrundlagen. Der gleiche Gedanke liegt der Verschachtelung von Plänen mit unterschiedlichem Zeithorizont zugrunde. Monatspläne sind in Jahrespläne, diese in Mehrjahrespläne integriert. Ist eine Zeiteinheit eines hierarchisch untergeordneten Planes abgelaufen, z.B. ein Monat, so wird der "darüberliegende" Planungszeitraum, das ist ein Jahr, genau einen Monat auf der Zeitachse vorgeschoben. Die Plandaten dieser "neuen" zwölf Monate können entsprechend den jetzt vorhandenen Informationen verändert bzw. um einen Monat fortgeschrieben werden. Die sukzessive Verbesserung der kurzfristigen Detailplanung wirkt sich dadurch gleichermassen fortlaufend in einer Verbesserung der mittel- und langfristigen Grobplanung aus. Literatur: Kuhn, A., Unternehmensführung, 2. Aufl., München 1990, S. 72f.
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