Der Gozinto-Graph ist ein Graph, der in der Produktionsplanung zur Teilebedarfsrechnung verwendet wird. Er wurde von Vazsonyi entwickelt, der ihm den Namen aufgrund der Vorgehensweise "the part, that goes into" gab.
graphische Darstellung der Gesamtheit der Baukasten-Stücklisten bzw. Baukasten-Teile- verwendungsnachweise eines Produktionsbetriebes. Die Methode wurde von A. Vazsonyi entwickelt und dem italienischen Mathematiker Zepartzat Gozinto (Verballhornung von "the part that goes into") zugeschrieben. Die einzelnen Teile einer Produktion (Materialarten, Einzelteile, Baugruppen, Fertigprodukte) werden als Knoten (Kreise) des Graphen, die Mengenbeziehungen als Pfeile zwischen ihnen dargestellt (vgl. Abb.). Jede Materialart (Teil usw.) wird nur einmal als Kreis erfasst dargestellt. Im Beispiel besteht das Fertigerzeugnis A aus drei Baugruppen (X, Y, Z); es werden fünf verschiedene Teile (ai-a5) benötigt. Der Gozinto-Graph dient sowohl der programmorientierten Bedarfsrechnung ( Be- schaffungsplanungsmodell) als auch der Kalkulation von Herstellkosten. Bei der Bedarfsrechnung sind sowohl die Brutto- als auch die Nettorechnung (unter Saldierung mit den Lagerbeständen) möglich. Die Bedarfsauflösung erfolgt mit Hilfe der Gozinto-Matrix, also der numerischen Darstellung. Die Direktbedarfsmatrix weist in ihren Zeilen aus, welche Materialmengen in eine übergeordnete Baugruppe eingehen (von a2 nach X, Z). Der Gesamtbedarf an Einzelteilen bzw. Materialarten (ai—a5) je Fertigerzeugnis (A) geht aus der Gesamtbedarfsmatrix hervor. Die Spalten stellen Mengen- übersichtsstücklisten für die einzelnen Fertigungsstufen, die Zeilen Mengenübersichts- bzw. Teileverwendungsnachweise dar. Literatur: Vazsonyi, A., Die Planungsrechnung in Wirtschaft und Industrie (Übers, aus dem Englischen), Wien, München 1962. Kloock, Betriebswirtschaftliche Input-Output-Modelle, München 1969. Müller-Merbach, H., Die Konstruktion von Input-Output-Modellen, in: Bergner, H. (Hrsg.), Planung und Rechnungswesen in der Betriebswirtschaftslehre, Berlin 1981, S. 19 ff.
Grafische Darstellung der Erzeugnisstruktur, bei der die Input-Output- Beziehung im Erzeugniszusammenhang verdeutlicht wird. Im Gozintografen wird jedes Erzeugnis als Knoten in einem Grafen dargestellt. Welches (untergeordnete) Erzeugnis jeweils in ein übergeordnetes Produkt eingeht, wird durch Pfeile symbolisiert. An den Pfeilen sind die Direktbedarfskoeffizienten abgetragen. Sie geben an, mit wie vielen Mengeneinheiten ein untergeordnetes Produkt in ein übergeordnetes eingeht.
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