zentraler Ansatz einer zielgruppenorientierten Entwicklungsstrategie, die durch die Betonung des Verteilungsaspekts ein Gegengewicht zu den primär wachstumsorientierten sektoralen Strategien bildet. Ziel der Grundbedürfnisstrategie ist die unmittelbare Bereitstellung jener Güter und Leistungen, die als essentiell für ein menschenwürdiges Leben angesehen werden, in solchen Mengen, dass bestimmte minimale Konsumniveaus bei allen Gesellschaftsmitgliedern realisiert werden. Die dazu erforderlichen Massnahmen sind im Gegensatz zur Sozialhilfepolitik weitgehend durch Eigenleistung und Produktivitätssteigerung der Armen gekennzeichnet. Zur Analyse der Auswirkungen einer Grundbedürfnisstrategie auf die wirtschaftliche Entwicklung ist zwischen den Primäreffekten (nämlich dem unmittelbaren Abbau der absoluten Armut bei den von dieser Strategie Begünstigten) und den Sekundäreffekten zu unterscheiden. Bei der Ermittlung dieser Sekundäreffekte muss man berücksichtigen, dass die uneingeschränkte Gleichsetzung von "Konsum" und "wachstumsunwirksam" genauso problematisch ist wie die von "Investition" und "wachstumswirksam". Gerade Massnahmen, die im Interesse einer unmittelbaren Verbesserung der Lage der absolut Armen ergriffen werden - wie etwa Massnahmen zur Verbesserung der Ernährung und der Gesundheit -, weisen aufgrund ihrer Sekundäreffekte, die u.a. in der Steigerung der Ar- beitsfähigkeit/-willigkeit sowie der Lernfä- higkeit/-bereitschaft zu sehen sind, häufig die Eigenschaft eines produktiven Konsums auf, der im Hinblick auf das Wachstumsziel sinnvoller sein kann als eine Vielzahl von Investitionen.
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