Verteilungskampf
entsteht, sofern wachsende Ansprüche der Gruppen zusammengenommen mit der (insbes. durch wachsenden Kapitalstock und technischen Fortschritt determinierten) Zunahme der volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit nicht im Einklang stehen und kein sozialer Kompromiss zu erzielen ist, der das geforderte auf das produzier-bare Realeinkommen zurückschraubt. Die Inflation kann in diesem Fall als Verteilungsmechanismus wirken, der den aktiven Gruppen einen Verteilungsgewinn unter verhältnismäßig geringen sozialen Schwierigkeiten beschert, da die übrigen Gruppen unverändertes Geldeinkonunen beziehen und ihrer relativen Schlechterstellung im Verteilungskampf nicht voll gewahr werden (Geldillusion). Inflation kann aber auch als Sanktionsmechanismus wirken, der z.B. bei gegenseitigen Zugeständnissen der Tarifpartner für die Einhaltung der relativen Position sorgt. Gruppeninflation ist i.d.R. ein kontinuierlicher Prozeß, weil die Beteiligten unablässig bestrebt sind, ihre Position weiter zu verbessern oder ihre durch die Inflation korrigierten Ansprüche an das Sozialprodukt erneut geltend zu machen. Literatur: Marglin, S.A. (1984). Row-thorn, R.E. (1977)
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