Anleihe, bei der die Zins- und/oder Tilgungszahlungen anhand der Preisentwicklung einer Aktie, einer anderen Währung, eines Indezes, eines Edelmetalls oder eines sonstigen Wertmessers bestimmt werden. Wirtschaftlich handelt es sich um eine Anleihe, die mit einer Option ausgestattet ist. Indexierte Anleihen wurden früher in Ländern mit hoher Inflation begeben. Die Gläubiger konnten sich so vor der Geldentwertung schützen. Mit der Entwicklung der derivativen Finanzinstrumente dienen Anleihen mit einer Option auf einen Finanztitel jedoch dem allgemeinen Ziel, spezifische Vermögensrisiken einzugehen oder zu steuern. Anleihen mit einem Tilgungswahlrecht sind wirtschaftlich ebenfalls indexierte Anleihen. Ein bekanntes Beispiel einer geldwertorientierten Indexierung ist eine Goldindexanleihe des französischen Staates (Giscard-Anleihe), die von 1973 bis zur Fälligkeit 1988 eine Rendite von jährlich 25,9% auf einen Nominalwert von 6,5 Mrd. FF ergab. Literatur: Fabozzi, F. J. (Hrsg.), The Handbook of Fixed Income Securities, 3. Aufl., Homewood, 111. 1991, S. 789 ff.
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