Die Informationszentrale für steuerliche Auslandsbeziehungen (IZA) in Bonn ist spezialisiert auf sachdienliche Informationen, die für die Tätigkeit der Finanzämter von Bedeutung sein können. Sie unterstützt die Finanzbeamten durch Hinweise und laufende Beobachtungen, welche aktuellen Entwicklungen sich grenzüberschreitend abzeichnen. Die Informationszentrale für steuerliche Auslandsbeziehungen archiviert zentral alle Unterlagen, die steuerlich relevant sein könnten und stellt auch eigene Ermittlungen an. Besonderes Augenmerk richtet sie dabei auf Briefkastengesellschaften und Domizilgesellschaften, Steueroasen und Anlagen in geschlossenen Auslandsfonds.
Das zusammengetragene Material fließt dann in eine interne ISI-Datenbank, systematisch nach Ländern geordnet. Damit die einzelnen Finanzämter selbst schnell recherchieren können, besteht Zugang über das Internet und zahlreiche externe Datenbanken wie Genios, Teledata oder Juris. Reicht die über Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung immer noch nicht aus, holt die Informationszentrale für steuerliche Auslandsbeziehungen mit viel Eigeninitiative zusätzliche Informationen bei anderen Stellen im In- und Ausland ein.
Bei Beteiligungen deutscher Anleger an einer Gesellschaft oder einem geschlossenen Fonds jenseits der Grenze interessiert sich die IZA vor allem dafür, woher die Investitionsmittel stammen und auf welche Konten die Erträge ausgezahlt werden. Auch wenn alles rechtmässig abläuft, gehören die Einnahmen in der Regel in die heimische Steuererklärung und erhöhen zumindest als Progressionsvorbehalt den Steuersatz für die anderen Einkünfte.
Zur möglichst vollständigen Erfassung gehören auch die vom Zoll im täglichen Einsatz gesammelten Daten. Für die IZA ist das eine wahre Fundgrube an Informationen, da die Zöllner Geschäftsbücher und Verträge bei der Ein- und Ausfuhr sammeln. Das reicht vom normalen Warenverkehr mit Belegen über Kontoverbindungen im Ausland bis hin zum reinen Geldtransfer.
Für Finanzbeamte und Fahnder ist es höchst effektiv, die Informationen der IZA zu nutzen. Da die Behörde offiziell weltweit nur legal zugängliche Quellen voll ausschöpfen darf, besteht keinerlei Verwertungsverbot für die anfragenden Ämter. Sie können alle erhaltenen Daten uneingeschränkt verwenden, von der simplen Steuererklärung eines Sparers bis hin zur massiven Hinterziehung von Geldern über Briefkastenfirmen auf den Bahamas.
Das macht die IZA im einzelnen:
* Konzentrieren Sammeln und Auswerten von Unterlagen über steuerliche Auslandsbeziehungen.
* Beobachten Beobachtung ausländischer Gesellschaften, insbesondere Domizilfirmen in Steueroasen und Offshore-Gebieten.
* Sammeln Erfassung von Veröffentlichungen zur Beurteilung der Beziehungen von Deutschen zu ausländischen Briefkastenfirmen.
* Eintreiben Überwachung der weltweiten Niedrigsteuergebiete, um für den heimischen Fiskus Geld von außerhalb einzutreiben.
* Ermitteln Erkundung der Verbindungen heimischer Bürger und Firmen mit im Ausland ansässigen Gesellschaften und umgekehrt.
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