Die Kommunikation in Organisationen ist wesentlich von den generellen Strukturmerkmalen jeder Organisation geprägt. Das Kommunikationssystem kennzeichnet nicht nur die Verständigung zwischen Individuen, sondern auch die Verständigung zwischen den Gruppen und Abteilungen, aus denen die Organisation aufgebaut ist. Die dominierenden Ziele der Organisation formen das Muster des Kommunikationssystems und beeinflussen dessen Inhalt. Der Aufbau eines formellen Kommunikationssystems erfordert eine Diagnose der Kommunikation in Organisationen in Form einer Beschreibung der Kommunikation (z. B. wer informiert wen über was mittels welcher Kanäle mit welchem Ziel?); eine Analyse der Kommunikationsbedingungen (z. B. Machtverteilung, Kommunikationstechnologie) und ihrer Wirkungen (z. B. Zufriedenheit und Informiertheit der Organisationsmitglieder). Neben dem formellen Kommunikationssystem in Form klar vorgegebener Dienstwege, Informationswege usw. besteht in jedem Unternehmen ein informelles Kommunikationssy stem, das charakterisiert wird durch die schnelle Informationsweitergabe unabhängig von den durch die Be triebsorganisation offiziell bestimm ten Kommunikationswegen, z. B. durch Gerüchte, persönliche Gespräche befre und eter Abteilungsleiter usw.
Gesamtheit aller Kommunikationsbeziehungen und -wege in der Bank zwischen Aufgabenträgern als Kommunikationspartnern. Seine Leistungsfähigkeit wird vor allem von der Zahl der Kommunikationswege und ihrer Kapazität bestimmt.
In der Wirtschaftssoziologie: [1] Synonym für Kommunikation unter dem Aspekt, dass sie aus Handlungen von Menschen besteht, deren Handlungen ihrem Sinn nach aufeinander bezogen werden.
[2] Synonym für Kommunikationsprozess unter dem Aspekt, dass er aus einer Gruppe von Elementen besteht, die nur zu Elementen dieses Kommunikationsprozesses Beziehungen haben. Es wird unterschieden zwischen technischen K.en und sozialen K.en.
spiegelt die Struktur der Kommunikationsbeziehungen, d.h. des Austauschs von Informationen innerhalb einer Organisation, wider. Es wird durch seine Elemente (z.B. Menschen, Rechner, Bildschirme, Dateien) und seine Struktur (z.B. Topologie eines Rechnernetzes, Übertragungsleitungen, Art der Datenübertragung) beschrieben und ist i.d.R. der Struktur und den Elementen der Organisation selbst angepasst. Oft werden unter Kommunikationssystem nur die technischen Aspekte, d.h. die Hardware-Komponenten eines solchen Systems verstanden.
Mitunter wird das Unternehmen als ein Nachrichtensystem interpretiert, das als Träger des Kommunikationssystems fungiert. Das Nachrichtensystem stellt die Struktur aus Sender, Empfänger und Kanälen dar, das Kommunikationssystem beinhaltet zusätzlich die Menge der Informationen, die im Nachrichtensystem vorhanden sind bzw. erzeugt und weitergeleitet werden. Das betriebliche Kommunikationssystem ist auf die Aufgaben des Unternehmens abgestimmt.
A. G. Coenenberg unterscheidet dabei zwischen dem formalen und dem informalen Kommunikationssystem: “Das formale betriebliche Kommunikationssystem bringt die auf eine optimale Aufgabenstellung hin geplante Struktur der innerbetrieblichen Kommunikationsbeziehungen zum Ausdruck. Seine Aufgabe ist es, einen am Unternehmungsziel orientierten Fluss der betrieblich relevanten Informationen zu ermöglichen. Das informale betriebliche Kommunikationssystem umfaßt dagegen alle diejenigen Kommunikationsbeziehungen, die durch die formale Organisation nicht vorgegeben sind, die vielmehr spontan entstehen und ihre Grundlagen in den verschiedenen informalen Gruppierungsprozessen haben.”
Das formale Kommunikationssystem wird durch die Strukturorganisation des Unternehmens bestimmt, d.h. durch die formale Gliederung von Instanzen, Funktionen und der sie verbindenden “Kanäle”: Dienstwege und direkte Wege. Die Kommunikation beinhaltet somit:
(1) Die formale Struktur der die Instanzen und Funktionen verbindenden Wege (Berichts- und Informationslinien).
(2) Die über diese Wege übermittelten Nachrichten und Informationen.
(3) Die Mittel, die für den Nachrichtentransport eingesetzt werden.
(4) Die Zentren der Informationserschließung, Informationsverarbeitung und Informationsspeicherung.
Jede Führungskraft ist zugleich Sender und Empfänger von Informationen und damit auch
Bestandteil des Kommunikationssystems. Daher unterscheidet man auch in sachbezogene (aufgabenspezifische) und personenbezogene Kommunikation.
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