Bezeichnung für die seit Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jh. betriebene interventionistische Wirtschaftspolitik mancher Staaten (gewerbepolitische Epochen), die durch Lenkung der Wirtschaftsabläufe, durch einseitig auf Exportförderung ausgerichtete Handelspolitik unter Abkehr vom Freihandel auf Basis des Goldstandards und im Streben nach Autarkie Ähnlichkeiten zum Merkantilismus aufwies. Den Höhepunkt erreichte der Neomerkantilismus in der Zeit der Weltwirtschaftskrise, in der die Industriestaaten den Beschäftigungsstand des eigenen Landes auf Kosten der anderen Länder verteidigten ("Beggar-my-neighbour-Poli- tik"). Heute kennzeichnet der Neomerkantilismus vielfach das Streben marktwirtschaftlich orientierter Industrieländer nach Zahlungsbilanzüberschüssen und einer protektionistischen Beschäftigungsstabilisierung (Protektionismus).
an die Wirtschaftspolitik europäischer Staaten in der Epoche des Merkantilismus erinnernde (in der Zwischenkriegszeit initiierte) Außenhandelspolitik, die Protektion der heimischen Wirtschaft und andere weitreichende staatliche Eingriffe in den Außenhandel fordert.
Begriff f. ein System, das sich (im 20. Jhdt.) wirtschaftspolitischer (protektionistischer) Maßnahmen im Stile des Merkantilismus bedient(e). Dazu zählen Exportsubventionen, Importbeschränkungen, Währungsabwertungen. Unter N. ist auch das zu verstehen, was unter dem Begriff der (engl.) beggar-my-neighbour-policy diskutiert und praktiziert wird.
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