Auf der 4. Welthandelskonferenz in Nairobi forderten die Entwicklungsländer eine neue Weltwirtschaftsordnung, da sie die bestehenden Verhältnisse (überwiegend nur Export von Rohstoffen und Import fast aller Fertigerzeugnisse) als hauptsächlich verursachend für ihre schlechte Wirtschaftssituation betrachten. Mittelfristig sollen die weltweit vorhandenen Güter und Finanzmittel »gerechter« verteilt werden, um die dringendsten Probleme dieser Staaten zu mildern. Langfristig sollen die Standorte der industriellen Erzeugung auch in die Entwicklungsländer verlegt werden, damit diese ebenfalls zum Sozialprodukt der Welt beitragen können. Neben - Buffer-Stocks und STABEX werden auch allseitige Kauf- und Lieferverpflichtungen für Rohstoffe (Liefer- und Abnahmemengen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sollen festgelegt werden), Produktdiversifizierung (Entwicklungsländer wollen Rohstoffe im veredelten Zustand exportieren), Industrieentwicklung und großzügige Schuldenregelungen gefordert. Teile dieser Forderungen werden von den Industriestaaten mit dem Argument abgelehnt, daß die freien Marktprinzipien dadurch noch weiter als bisher eingeschänkt würden. Siehe auch Gruppe der 77.
Weltwirtschaftsordnung
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