Organization of the Islamic Conference (OIC) wurde 1971 mit Sitz in Dschidda/Saudi-Arabien mit dem Ziel gegründet, die islamische Solidarität zu stärken, die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten auf wirtschaftlichem, sozialem, kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet zu fördern und zum Verständnis zwischen muslimischen und nichtmuslimischen Staaten beizutragen.
1997 waren mehr als fünfzig Staaten mit vorwiegend muslimischer Bevölkerung Afrikas, Asiens und Europas, letzterer Kontinent vertreten durch die Türkei als Vollmitglied und Bosnien-Herzegowina sowie die international nicht anerkannte Türkische Republik Nordzypern mit Beobachterstatus, Mitglied der Organisation. Ihre Organe sind die Gipfelkonferenz der Staatsoberhäupter, die jährliche Außenministerkonferenz, ständige Ausschüsse sowie das Generalsekretariat.
Im Rahmen der Organisation werden häufig Initiativen zur Ausweitung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit bis hin zur Schaffung von Freihandelszonen zwischen den Mitgliedern diskutiert. 1983 erfolgte die Gründung der Islamischen Rückversicherungsgesellschaft. Zu den Sonderinstitutionen der Organisation gehören die Islamische Kammer für Handel, Industrie und Warenaustausch und die Islamische Entwicklungsbank (IsDB).
Organisation der Islamischen Konferenz
(engl.) Organization of Islamic Conference (OIC). Sitz: Djidda, Saudi-Arabien. Die Abschaffung des Kalifats im Jahre 1924 führte zu verstärkten Bestrebungen, eine umfassende politische Organisation der islamischen Welt über die Grenzen der entstandenen modernen Nationalstaaten zu schaffen. Doch erst 1962 kam es zur Gründung der nicht staatlichen — von Saudi-Arabien dominierten — Liga der Islamischen Welt. Nach dem im Juni 1967 verlorenen Sieben-Tage-Krieg gegen Israel gewann die Rückbesinnung auf den Islam als Möglichkeit einer nicht von westlichen Normen abgeleiteten Identität an Bedeutung. Die erste Gipfelkonferenz der OIC fand 1969 in Rabat, Marokko statt. Auf der ersten Außenministerkonferenz 1971 in Djidda gab sich die OIC ihre Charta (Satzung). Hauptorgane sind: die Islamische Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs, die in unregelmäßigen Abständen stattfindet; die Islamische Außenministerkonferenz, das Exekutivorgan, das mindestens einmal im Jahr zusammentritt; das Generalsekretariat und der Internationale Islamische Gerichtshof. Hinzu kommen Sonderausschüsse, subsidiäre Organe und Unterorganisationen, wie z. B. das Islamische Zentrum für die Entwicklung des Handels, die Islamische Entwicklungsbank und die Islamische Kammer für Handel, Industrie und Warenaustausch. Die OIC hat Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Die Rolle der OIC (v. a. das Interesse Saudi-Arabiens), über den Islam konservative Staaten zu unterstützen, hat sich überlebt. In den Auseinandersetzungen zwischen gemäßigtem und radikalem Islamismus scheint sich die OIC auch weiterhin primär mit dem Machterhalt im bestehenden nationalstaatlichen Rahmen abzufinden. Die Attraktivität für die Mitglieder beruht v. a. in der Aussicht auf finanzielle Unterstützung der armen durch die reichen islamischen Länder.
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