auf L. J. Peter und R. Hull zurückgehendes, ironisierendes Prinzip für den Aufstieg in Organisationen. Nach dem Peter-Prinzip steigt jeder in einer Hierarchie so lange auf, bis er die Stufe erreicht hat, auf der er inkompetent ist.
Das Peter-Prinzip, von L. J. Peter formuliert, beschäftigt sich mit den Aufstiegsmöglichkeiten in einer Organisation. Die Beförderung ist von der Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters abhängig. In der neuen Stelle muß dieser aber qualitativ neue Aufgaben erledigen. Ist er auch in dieser Stelle erfolgreich, so wird er wieder befördert werden. Die Beförderungen gehen so lange weiter, bis eine Stelle erreicht wird, die andere Fähigkeiten verlangt, als sie der Beförderte nachweisen kann. Irgendwann erreicht jeder Mitarbeiter eine solche Stelle. Nach dem Peter-Prinzip steigt also der Mitarbeiter in der Hierarchie einer Organisation so lange auf, bis er die Stufe seiner Inkompetenz. erreicht. Die Arbeit wird dann von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Unfähigkeit noch nicht erreicht haben. Das Peter-Prinzip enthält einen wahren Kern, weil es zeigt, daß die bisherige Leistung eines Mitarbeiters keine Grundlage für die Prognose über die zukünftige Leistung in einer hierarchisch übergeordneten Stelle darstellt. Es baut aber auf der falschen Annahme auf, daß die Besetzung der Positionen in der Hierarchie immer aus den eigenen Reihen erfolgt. In der Wirtschaftspraxis wird jedoch auch ein großer Teil der freien oder neuen Managementpositionen von außen besetzt, so daß sich nicht die Wirkungen des Peter-Prinzips ergeben. Eine Anerkennung der Leistungen der Mitarbeiter wird in der Praxis oft durch die Vergabe von Titeln oder die Einräumung von Rechten vorgenommen, ohne daß sich die hierarchische Position verändert.
(anekdotisch bzw. ironisch gemeintes) Prinzip der Beförderungspraxis, wonach in einer Hierarchie jeder Beschäftigte dazu neige, bis zur Stufe der Unfähigkeit (Inkompetenz) aufzusteigen. Daraus folgt: Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen. Das Prinzip soll aufzeigen, dass beim beruflichen Aufstieg nicht immer die leistungsstärksten und höchstmotivierten Mitarbeiter die zentralen Positionen besetzt halten (* betriebliche Hierarchie). Literatur: Peter, L. J./Hull, R., Das Peter-Prinzip oder die Hierarchie der Unfähigen, Reinbek bei Hamburg 1970.
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