das 16. und beginnende 17. Jh. kennzeichnende Erscheinung andauernder Inflation mit kontinuierlicher Entwertung vorhandener Geldvermögen und fester Einnahmen (z. B. aus der Grundherrschaft). Ursache war eine starke Vermehrung des Geldumlaufs, ausgelöst durch wachsende Edelmetallgewinnung und durch Gold- und Silberimporte aus der Neuen Welt (spanisches Silber). Münzverschlechterungen (unterwertige Prägungen, beschneiden vollwertiger Münzen u. ä., Münzverrufung) begünstigten ebenso diese Entwicklung wie Nachfragesteigerungen seitens einer nach den Pestzügen des 14. Jh. wieder zunehmenden Bevölkerung. Allein für Getreide, das Hauptnahrungsmittel, betrugen die Preissteigerungen vom 15. Jh. bis zum Ausbruch des 30jährigen Krieges (1618) über 260%, für tierische Produkte waren es 180%; Lohneinkommen stiegen in diesem Zeitraum dagegen nur um ca. 150%.
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