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Primärenergieverbrauch

(PEV) Gesamtheit der in einer Periode für die Versorgung der Volkswirtschaft bereitgestellten Energieträger; er belief sich im Jahre 1991 für die Bundesrepublik auf 491 Mio. t Steinkohleneinheiten (SKE). Der PEV der alten Bundesländer betrug 1991: 408,5 Mio. t SKE. Dies entspricht - gemessen am bisherigen Höchstwert von rd. 408 Mio. t SKE im Jahre 1979 - einer Stagnation. In den neuen Bundesländern ist der Energieverbrauch im Zuge der grundlegenden Umstrukturierung nach der Einigung regelrecht eingebrochen und ist alleine von 1990 auf 1991 um über ein Viertel gesunken. In den drei Jahrzehnten zuvor war mit Ausnahme eines vorübergehenden Einbruchs Mitte der 70er Jahre der Primärenergieverbrauch in den alten Bundesländern kontinuierlich auf mehr als das Dreifache des Ausgangswertes angestiegen. Alle Verbrauchssektoren haben zu diesem Anstieg beigetragen, allerdings in unterschiedlichem Masse . Hierdurch bedingt ist das Gewicht des industriellen Endenergieverbrauchs im Zeitablauf stark gesunken, während die Bedeutung des Sektors Haushalte und Kleinverbraucher erheblich angestiegen ist. Stark zugenommen hat auch der Verbrauch des Umwandlungsbereichs, vornehmlich als Folge des überproportionalen. Anstiegs des Stromverbrauchs (Elektrizitätswirtschaft) und der bei der Stromerzeugung in hohem Masse in Kauf zu nehmenden Umwandlungsverluste. Dieser starke Anstieg des Energieverbrauchs war begleitet von durchgreifenden Umschichtungsprozessen zwischen den einzelnen Energieträgern. Die Steinkohle deckte noch im Jahre 1950 nahezu 1/4 des gesamten Primärenergieverbrauchs, Steinkohle und Braunkohle zusammen brachten es auf über auf das Mineralöl entfiel zu diesem Zeitpunkt lediglich ein Anteil von 5%, während Erdgas und Kernenergie in der Energiebilanz der Bundesrepublik überhaupt noch nicht vertreten waren. Bis Mitte der 70er Jahre hatte das Öl aufgrund seiner Preisüberlegenheit sowie seiner Handhabungsvorteile einen Marktanteil Primärenergieverbrauch von über 50% erreicht, während der der Steinkohle unter 20% gesunken war. Mit den gravierenden Veränderungen auf den Weltenergiemärkten, die von den zweifachen Ölpreissprüngen ausgelöst wurden, haben sich die bis Ende der 70er Jahre zu verzeichnenden Trends umgekehrt: Der Energieverbrauch hat sich beträchtlich vermindert, die Energieintensität unserer Volkswirtschaft ist stark rückläufig, der Mineralölanteil ist überproportional gesunken (von 51% 1979 auf knapp 42% 1985), der Anteil der Steinkohle seit 1979 dagegen erneut leicht angestiegen. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre setzte jedoch ein erneuter Aufschwung ein, so dass 1991 erneut das bislang höchste Verbrauchsniveau (von 408,5 Mio. t SKE 1979) eingestellt wurde. Dabei ist der Ölanteil konstant bei etwas über 40 % geblieben, der Steinkohlen- und Braunkohlenbeitrag um je etwa 10 % gesunken, der Anteil von Erdgas und Kernenergie erneut gestiegen. Im Zuge des deutschen Einigungsprozesses hat sich auch die Energie-Verbrauchsstruktur verschoben: Auf das Öl entfällt nunmehr nur noch ein Anteil von 38 (Yo, zweitwichtigster Energieträger ist die Braunkohle mit 17 %, dicht gefolgt vom Erdgas (16,8 `)/0). Die Steinkohle rangiert mit 16 % nur noch auf Platz 4. Die Kernenergie deckt rd. 10 % des PEV.

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