Behebung von Fehlern in einem Software-Produkt nach der Abnahme. Abzugrenzen von der Software-Wartung ist die Software-Pflege, die eine Anpassung der Software an neue Anforderungen und eine Weiterentwicklung des Softwaresystems einschliesst. Komplexe System- und Anwendungsprogramme können i. d. R. nicht soweit ausgetestet werden, dass ein fehlerloser Betrieb garantiert werden kann. Deshalb muss man insb. bei Neuentwicklungen in der Anfangsphase des Softwarebetriebes mit dem Auftreten von Fehlern rechnen. Je länger ein Softwareprodukt im Einsatz ist, desto stärker steigt der Wartungsaufwand. Dies ist damit zu erklären, dass durch die Beseitigung von Softwarefehlern Folgefehler entstehen, d. h. dass die Fehlerbereinigung zu unbeabsichtigten Fernwirkungen im Softwaresystem führt. Auch durch ein intensives Testen kann die Entstehung von Folgefehlern nicht vermieden werden, da durch die Fehlerbehebung die Ordnung des gesamten Softwaresystems derart beeinträchtigt wird, dass bei Erreichen einer gewissen Behebungsrate immer mehr neue Fehler auftreten. Für die Entscheidung darüber, ob sich die Wartung eines Softwareproduktes noch lohnt oder eine Neuentwicklung sinnvoll erscheint, bedient man sich des Qualitätsmerkmals Wartungsfreundlichkeit. Dabei werden Unterlagen zum Software-Produkt wie Dokumentation, Quellprogramm und Testdaten betrachtet und Kenngrössen für die Wartungsfreundlichkeit ermittelt. Die Kenngrössen, die den Wartungsaufwand hauptsächlich beeinflussen, sind Erlernbarkeit, Änderbarkeit, logische Prüfbarkeit und Testbarkeit. Daneben entscheidet auch die Modularität darüber, ob ein Software-Produkt noch gewartet werden soll.
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