Begriff der flexiblen Plankostenrechnung, dient der Kontrolle des Kostenanfalls in den einzelnen Kostenstellen (vgl. Kontrolle der Betriebsgebarung). Anstelle von fixierten Vorgabekosten, die auf einen bestimmten Grad der Beschäftigung der Kostenstelle bezogen sind, werden den Kostenstellen nach Kostenarten und Beschäftigungsgraden differenzierte Kosten vorgegeben. Mit Hilfe dieser Kostenfunktionen können die Sollkosten bei gegebener Istbeschäftigung ermittelt und mit den effektiven Istkosten verglichen werden. Wegen dieser Anpassung der Sollkosten an die jeweilige Istbeschäftigung spricht man auch von flexiblen Sollkosten. Zur Berechnung der Sollkosten vgl. Variator, stufenförmige Sollkostenfunktion.
Die Sollkostenfunktion, Sollkostenlinie gibt die Beziehung zwischen der Höhe der Sollkosten und unterschiedlichen Werten der Bezugsgröße B an.
Es gilt: Ks = Kfp + kvp * B.
Beispiel:
In der Kostenstelle Gewindeschneiderei wurden für die Planbeschäftigung von Bp = 1 000 h/Monat gesamte Plankosten von Kp = 60 000 €/Monat und fixe Plankosten von Kfp = 20 000 €/Monat ermittelt. Dann erhält man folgende Funktionen für die verrechneten Plankosten und die Sollkosten:
60 000
Kverr = kp / B = _____________________ B = 60 B
1 000
40 000
Ks = 20 000 + ______________ * B = 20 000 + 40 B
1 000
Symbole
Kp = Plankosten (€/Monat)
Ks = Sollkosten (€/Monat)
Kverr = verrechnete Plankosten (€/Monat)
Kfp = geplante Fixkosten (€/Monat)
Bp = Planbeschäftigung (h/Monat)
Bi = Istbeschäftigung (h/Monat)
kp = geplante Stückkosten (€/h)
kvp = geplante variable Stückkosten (€/h)
BA = Beschäftigungsabweichung (?/Monat)
Hinweis:
Aus der Differenz zwischen Sollkosten und verrechneten Plankosten erhält man im Rahmen der flexiblen Plankostenrechnung die Beschäftigungsabweichung.
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