gruppentherapeutische Methode, die zum Ziel hat, den Ich-Zustand des reifen Erwachsenen von störenden Einflüssen des strengen, versagenden Eltern-Ichs und des egoistischen, rücksichtslosen Kindheits-Ichs zu befreien und eine Lebensanschauung des "Ich bin o. k. — Du bist o. k." zu erreichen. Sie wird nicht nur im Rahmen der Psychotherapie, sondern z.B. auch als Technik der Organisationsentwicklung eingesetzt.
Die Bezeichnung für die durch Eric Berne in seinem Buch “Spiele der Erwachsenen” (1980) vorgenommene Popularisierung des Instanzenmodells der Psychoanalyse und seine Übertragung auf Sozialbeziehungen. Jeder Mensch besteht danach aus drei Ich-Zuständen: dem Eltern-, Erwachsenen- und Kindheits-Ich, die in groben Zügen Sigmund Freuds Unterteilung der Persönlichkeit in ein Über-Ich, ein Ich und ein Es entsprechen. Transaktionen finden stets dann statt, wenn Menschen in Beziehung treten. Sie tauschen Worte, Taten oder Dinge aus, treten in eine Austauschbeziehung. Alles, was sich zwischen Menschen abspielt, läßt sich als Transaktion auffassen. Berne ging davon aus, dass es verschiedene Arten von Transaktionen gibt:
(1) Komplementär-Transaktion: Sie findet statt, wenn jemand das bekommt, was er erwartet hat, so ist das eine Komplementär-TA oder Parallel-TA.
(2) Überkreuz-Transaktionen: Die Erwartungen werden enttäuscht, die Synchronisation ist gestört.
In jedem Fall stehen bei einer Transaktion also zwei Personen jeweils mit Eltern-, Erwachsenen-und Kindheits-Ichzustand einander gegenüber. Verlaufen die Beziehungen parallel, handelt es sich um Komplementär-TA, kreuzen sich die Beziehungslinien um “Überkreuz-TA”:
Eine Komplikation entsteht durch die “verdeckten” TA, bei denen mehr als zwei Ich-Zustände gleichzeitig wirksam werden. Diese Kategorie bildet die Grundlage für die verschiedenen “Spiele”. Berne führt dazu das Beispiel eines Verkäufers an, der zu einer Kundin sagt: “Dieser Apparat hier ist besser, aber den können Sie sich nicht leisten.” Sie: “Genau den werde ich nehmen!” Auf der “Sozialebene” sagt der Verkäufer scheinbar rein sachlich: “Dieser ist besser” und “Für Sie zu teuer”. Rein von den Inhalten her müßte die Kundin beiden Aussagen zustimmen und sagen: “Sie haben recht!” Auf der “psychologischen Ebene” dagegen sagt er: “So etwas Schönes und Gutes bleibt für Sie immer unerreichbar, nicht wahr?” Die Kundin rebelliert gegen den arroganten Verkäufer und erfüllt sich ihre Wünsche nach Status, Anerkennung und Selbstverwöhnung:
“Den nehme ich!”
Spiele in Organisationen sind nach Berne eine Reihe von aufeinanderfolgenden Austauschbeziehungen, die auf den ersten Blick Komplementär-TA zu sein scheinen, aber in Wirklichkeit verdeckte TA sind, in denen die eigentliche Botschaft des Spiels steckt. Diese Transaktionen werden fortgesetzt und stets wiedernolt, well sie einen psychologischen Nutzeffekt haben.
Der Ansatz der Transaktionsanalyse ist in der Managementlehre auch zur Typisierung von Unternehmenskulturen genutzt worden.
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