Mit Transmission sind die Wirkungszusammenhänge gemeint, die zwischen vom Eurosystem ausgelösten monetären Impulsen einerseits und anderen monetären Variablen wie etwa Zinssätze unterschiedlicher Fristigkeit sowie realen Größen wie Konsum, Investition, Beschäftigung, Produktion und/oder Preisniveau andererseits bestehen.
Mit den geldpolitischen Instrumenten bestimmt das Eurosystem die Refinanzierungskosten der Geschäftsbanken im Euroraum einheitlich. Hierdurch wird der Geldmarktzins recht zuverlässig gesteuert, da die Refinanzierungskosten auf den Interbanken-Geldmarkt durchschlagen, d.h. auf die Konditionen, zu denen die Banken untereinander Liquidität handeln.
Trotz des gleichen monetären Impulses werden bei Unterschieden in den anschließenden Transmissionsprozessen geldpolitische Steuerungsprobleme erwachsen. Dies liegt daran, daß es
• • verschiedene, mehr oder weniger komplementäre Übertragungswege gibt und
• • unterschiedliche Gewichte dieser Übertragungswege zwischen den EU-Mitgliedsländern existieren.
Solange die Bedeutung der verschiedenen „Kanäle“ (Erwartungskanal, Kreditkanal) und „Effekte“ (Einkommens-, Substitutions-, Vermögens-, Wechselkurseffekte) aufgrund länderspezifischer Erfahrungen und institutioneller Bedingungen divergiert, entfaltet die einheitliche Geldpolitik in den EU-Mitgliedsländern unterschiedliche nominale und reale Wirkungen.
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