Bestelldoktrinen
(in Tagen)
Die Bestandsreichweite gibt an, wie lange der Bestand eines Artikels ausreicht, um die Verbrauchernachfrage zu befriedigen. Die Kennzahl sollte stichtagsbezogen erhoben werden, um Zeit- (z. B. im Vergleich zu Vorjahr oder zur Vorwoche) und Quervergleiche (z. B. zwischen Filialen) zu ermöglichen.
Beispiel
Ein Verbrauchermarkt hat zum Zeitpunkt der Betrachtung 356 Tüten Gummibärchen auf Lager. Der durchschnittliche Tagesabsatz beläuft sich auf 62 Stück. Der Bestand reicht mithin noch für 5,75 Tage.
Quelle
· Die erforderlichen Daten kennt die Lager- und/oder die Finanzbuchhaltung.
· Im Falle eines geschlossenen Warenwirtschaftssystems gestaltet sich die Ermittlung der Kennzahl unproblematisch.
Interpretation
Die Bestandsreichweite liefert wichtige Hinweise für die Verringerung der Kapitalbindung (durch Abbau der Lagerbestände), Reduzierung von Kosten (z. B. Reduzierung von Abschriften), Gewährleistung von Kundenzufriedenheit (z. B. Warenfrische, Vermeidung von Out-of-Stock-Situationen) und Optimierung des Bestellwesens.
Maßnahmen zur Beeinflussung
Die Bestandsreichweite kann durch einen Abbau von Lagerbeständen reduziert werden. Um dabei Out-of-Stock-Situationen zu vermeiden, müssen gegebenenfalls die Bestellrhythmen verkürzt werden.
Grenzen
· Falls ein Unternehmen über kein geschlossenes Warenwirtschaftssystem verfügt, ist die Bestandsreichweite teilweise schwer zu ermitteln und/oder steht nur mit erheblicher zeitlicher Verzögerung zur Verfügung.
· Bei starken Nachfrageschwankungen (z. B. saisonal oder umfeldbedingt) verliert die Kennzahl an Aussagekraft.
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