(Development Assistance Committee; DAC) Fachausschuss der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der 1961 mit der Aufnahme der Tätigkeit der OECD die Aufgaben der - Gruppe für Entwicklungshilfe des Europäischen Wirtschaftsrats (OEEC) übernahm. Dem DAC gehören die 21 entwicklungshilfeleistenden OECD-Länder sowie die EG-Kommission an, die mit dem Europäischen Entwicklungsfonds ein eigenes Programm durchführt. Ziel der Tätigkeit in den drei Arbeitsgruppen (für Entwicklungshilfebedarf, Finanzierungsfragen, statistische Probleme) ist es, den Gesamtbetrag der Leistungen an die Entwicklungsländer zu steigern und den Nutzeffekt der geleisteten Hilfe zu erhöhen. Zu diesem Zweck überprüfen die Ausschußmitglieder in regelmäßigen Abständen gemeinsam Höhe und Art ihrer Beiträge zu den bilateralen und multilateralen Entwicklungshilfeprogrammen und konsultieren einander über alle sonstigen einschlägigen Gesichtspunkte ihrer Entwicklungspolitik. Die Grundsatzempfehlungen des DAC über das Volumen der Entwicklungshilfe knüpfen an entsprechende Resolutionen der - Welthandelskonferenz (UNCTAD) von 1964 bzw. 1968 an. Als Konditionen-ziel für die öffentliche Entwicklungshilfe wird ein Mindestvergünstigungsgrad (ZuschuBelement) von 86% angestrebt. Er wird anhand einer Formel aus dem Vergünstigungsgrad für Zuschüsse (100%) und für Kredite (je nach Zinssatz, Laufzeit und tilgungsfreien Jahren zwischen 25% und 100%) ermittelt. In den 60er Jahren nahm das globale Entwicklungshilfevolumen nur langsam zu, stieg in den 70er Jahren bis Mitte der 80er Jahre auf das Doppelte an, verlor dann aber wieder an Schubkraft, v.a. durch Rücknahme der arabischen Hilfeleistungen und durch Versiegen der Hilfen aus Mittel- und Osteuropa sowie der ehemaligen UdSSR. Die Hauptgeberländer (in der Reihenfolge die USA, Frankreich, Großbritannien, BRD) wurden seit den 70er Jahren durch Japan (mit Abstand auch Kanada und die Niederlande) ergänzt. Von 1970 bis 1990 hielt sich der Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe der DACMitglieder konstant bei knapp 0,35% des Bruttosozialprodukts zu Marktpreisen (BRD 1991: 0,41%). Ursprüngliche Zielmarken waren 1% (UNCTAD 1964) oder 0,7% (Forderung der Entwicklungsländer). Die Lastenverteilung ist sehr unterschiedlich. Mehr als die Hälfte des Anstiegs der Entwicklungshilfe in den 80er Jahren wurde durch zusätzliche Leistungen Frankreichs und Japans bewirkt. Die USA nahmen ihren Hilfe/BSP-Anteil deutlich zurück. Die USA haben Schwerpunkte in Israel und Ägypten sowie in Mittelamerika. Japan konzentriert seine Hilfe in Asien. 1997 ist der BSP-Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe der DAC-Mitglieder auf 0,22% gesunken (BRD 0,28%). Auch die Rangfolge der Geberländer hat sich geändert mit Dänemark (0,97%), Norwegen (0,86%), den Niederlanden (0,81%) und Schweden (0,79%) an der Spitze und den USA (0,09%) auf dem letzten Platz. Literatur: OECD, Bericht des Vorsitzenden des Ausschusses für Entwicklungshilfe, Paris (1992). Deutsche Bundesbank (1992a)
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