(Heavily Indebted Poor Countries-Program) vom Interimsausschuss des - Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie Entwicklungsausschuss von IWF und Weltbank 1996 gemeinsam verabschiedetes Aktionsprogramm, das vorsieht, mit außerordentlichen Unterstützungen die extrem entwicklungshemmende Schuldenlast von besonders stark betroffenen Dritte-Welt-Ländern auf ein Mass zurückzuführen, das mit Exporterlösen, Kapitalzuflüssen und - Entwicklungshilfe bedient werden kann. Die Initiative ist als vorübergehende Ergänzung zu der seit Mitte der 80er Jahre bestehenden Strukturanpassungsfazilität (SAF 1986/87) und zur nachfolgenden Erweiterten Strukturanpassungsfazilität (ESAF seit 1987) konzipiert, die trotz ihrer konzessionären Auslegung den Ärmsten der Armen versagt bleibt. Desungeachtet soll die ESAF auf Dauer das zentrale Instrument des IWF zur Unterstützung der ärmsten Länder bleiben. Eine Besonderheit der HIPC-Initiative ist die Zusammenführung aller bilateralen, multilateralen, öffentlichen und kommerziellen Gläubiger sowie die Verknüpfung der Hilfe mit eigenen energischen Reformbemühungen der Schuldnerländer. Eine Dynamisierung nach Maßgabe der Anpassungsfortschritte der hochverschuldeten einkommensarmen Länder wird erreicht, indem die Initiative in zwei Phasen geteilt ist. In der Anlaufphase erfolgt eine erste Reduzierung der Schuldenlast- und Schuldendienstverpflichtungen unter Einschaltung des - Pariser Clubs. Nach Bewertung des Gesamterfolgs in diesem Programmabschnitt wird über den Eintritt in die zweite Phase und ggf. verstärkte Maßnahmen unter Beteiligung der kommerziellen Gläubiger befunden.
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