Eine Führungstheorie, die mehr noch als das normative - Entscheidungsmodell von Victor H. Vroom und P. W. Yetton die Gleichberechtigung personaler und situationaler Bedingungen für die Erklärung von Führungsverhalten betont. Formuliert wurde sie von F. Luthans auf der Grundlage von Albert Banduras Theorie des sozialen Lernens.
Die interaktionistische Führungstheorie knüpft auch an Banduras Interaktionsbegriff an, der von der kontinuierlichen und reziproken Determinatian von Person-, Situations- und Verhaltensvariablen ausgeht.
Die soziale Lerntheorie des Führungsverhaltens nimmt dementsprechend an, dass der Führer (mit seinen kognitiven Prozessen), dessen Führungsverhalten und die Führungssituation (einschließlich der Geführten und der Organisationstruktur) einander gegenseitig beeinflussen.
So bewirkt eine motivationale Orientierung des Vorgesetzten ein Führungsverhalten, durch das sich das Arbeitsverhalten der Geführten verändert. Diese Verhaltensänderung hat ihrerseits Einfluss auf die motivationale Orientierung des Vorgesetzten: Er wird bei nächster Gelegenheit die beobachtete Reaktion des Geführten antizipativ berücksichtigen. Führer schaffen mithin durch ihr eigenes Verhalten situative Bedingungen, die wiederum ihr eigenes Verhalten mitbeeinflussen. Das Verhalten des von ihm Geführten wird dabei nicht direkt determiniert. Der Führer variiert die in der Arbeitssituation des Geführten präsenten Stimuli allein über sein Führungsverhalten. Die Geführten selektieren diese Stimuli aktiv, interpretieren, organisieren und transformieren sie u.U. sogar.
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