(in Tagen)
Die durchschnittlichen Krankentage der Vertriebsmitarbeiter zeigen auf, wie lange ein kranker Vertriebsmitarbeiter dem Unternehmen im Durchschnitt nicht zur Verfügung stand. Sie sagt somit etwas zum Gesundheitszustand der Belegschaft, aber auch zur Motivation der Vertriebsmitarbeiter aus.
Beispiel
Im Monat April waren die 25 kranken Vertriebsmitarbeiter insgesamt 100 Tage krankgeschrieben. Somit fehlte jeder kranke Mitarbeiter im Schnitt 4 Tage.
Quelle
· Die erforderlichen Daten zur Berechnung dieser Kennzahl hält die Personalabteilung bereit.
· Bei der Ermittlung der Arbeitstage ist grundsätzlich keine Unterscheidung nach Teilzeit- und Vollzeitkräften nötig, da die Bemessungsgröße Tage sind.
· Da aber die Krankheitskosten einer Vollzeitkraft an einem Fehltag höher sind als die einer Teilzeitkraft, kann auch eine nur anteilige Anrechnung der Teilzeitkräfte sinnvoll sein. Beispiel: Eine Kraft, die nur 20 % der regelmäßigen Vollarbeitszeit tätig ist, wird bei der Anzahl der Fehltage lediglich mit 0,2 gewichtet.
· Bei der Berechnung der durchschnittlichen Krankentage sollte beachtet werden, dass das Unternehmen nach der siebten Krankheitswoche keine Lohnfortzahlung mehr leisten muss. Aus diesem Grund können Mitarbeiter, die mehr als sechs Wochen ununterbrochen krank sind, nur mit sechs Wochen Fehlzeit in die Berechnung eingehen.
Interpretation
· Kranke Mitarbeiter sind für ein Unternehmen mit erheblichen Kosten verbunden. Obwohl das Unternehmen den Lohn des Mitarbeiters aufgrund der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall weiter leisten muss, erhält es keine Arbeitsleistung.
· Hinzu kommt, dass das Fehlen eines Mitarbeiters oft mit organisatorischen Schwierigkeiten verbunden ist, die u. a. zu Überstunden von Kollegen und diese wiederum zu zusätzlichen Kosten aufgrund von Zuschlägen führen.
· Eine kurze Krankheitsdauer ist im Regelfall mit geringeren Zusatzkosten für das Unternehmen verbunden, da hier Ausfälle durch provisorische Lösungen überbrückt werden können.
· Die Analyse der Kennzahl ist interessant im Vergleich zu:
- vorherigen Perioden,
- anderen Unternehmensbereichen,
- anderen Unternehmen (falls Daten bekannt) und/oder
- branchenüblichen Größen (Auskünfte beim jeweiligen Unternehmer-
verband oder den Krankenkassenverbänden).
· Je geringer die Zahl der durchschnittlichen Krankentage ausfällt, desto besser und kostengünstiger ist es für das Unternehmen.
Maßnahmen zur Beeinflussung
Eine gestiegene bzw. zu hohe Zahl der durchschnittlichen Krankentage sollte zum Anlass genommen werden zu überprüfen, ob neben dem allgemeinen Gesundheitszustand mangelnde Motivation der Mitarbeiter und ein schlechtes Betriebs- und Arbeitsklima dafür verantwortlich sind.
Grenzen
· Die Kennzahl kann durch besonders drastische Einzelfälle mit Krankheitsdauern von mehreren Wochen zum negativen verfälscht werden. Hier ist eine genaue Betrachtung des Datenmaterials nötig.
· Es empfiehlt sich, zu fundierten Analyse auch die Krankenquote sowie die Krankheitsquote heranzuziehen.
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