Entscheidungstheorie
(Laplace-Prinzip): In der mathematischen Entscheidungstheorie eines der klassischen Entscheidungsprinzipien bei Entscheidungen unter Unsicherheit. Es geht davon aus, dass mangels anderer Informationen jede mögliche Umweltkonstellation dieselbe Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt. Dann wird der Nutzen für jede einzelne Alternative ermittelt und die Alternative mit dem maximalen Erwartungswert gewählt. Das Entscheidungsprinzip besteht also in der Wahl derjenigen Alternative, deren Gesamtnutzen im Vergleich zu allen anderen Alternativen unter Berücksichtigung aller Umweltkonstellationen den maximalen Gesamtnutzen erwarten läßt.
Nach dem Laplace-Prinzip sollte der Protagonist unter der Bedingung, dass er keinen Zustand der Natur begründet für wahrscheinlicher als einen anderen halten kann, die Alternative mit der höchsten durchschnittlichen Auszahlung wählen. Dies entspricht dem Erwartungswert-Prinzip bei Zugrundelegung gleicher subjektiver Wahrscheinlichkeiten für die Zustände der Natur. Die Empfehlung der Zuordnung gleicher Wahrscheinlichkeiten zu den Zuständen der Natur im Falle der Ungewißheit ist als Prinzip vom unzureichenden Grunde oder Indifferenzprinzip bekannt.
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