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Lebenszyklus, Produktlebenszyklus, Markenlebenszyklus

Absatzentwicklung eines Produktes bzw. ei­ner Marke über die Zeit. Das Lebenszyklus- Konzept besagt, dass die Absatzentwicklung eines Produktes/einer Marke im Laufe der physischen Marktpräsenz einem ganz be­stimmten Verlauf folgt. Im klassischen Vier- Phasen-Modell (vgl. Abb. ) kommt nach einer Einführungsphase mit nur langsam anstei­gendem Absatz die Wachstumsphase mit überproportional zunehmendem Absatz. In der Reifephase erlebt das Produkt eine Kon­solidierung mit nur noch geringem oder kei­nem Wachstum. Die Phase des Abschwungs bzw. der Degeneration schließlich wird ein­geleitet durch zurückgehende Absätze und führt letztlich zum Rückzug des Produktes vom Markt.
Lebenszyklus, Produktlebenszyklus, Markenlebenszyklus Grundsätzlich kann das Konzept auf unter­schiedlichen Aggregationsebenen angewen­det werden. Am bedeutendsten sind hier der Produkt- und der Markenlebenszyklus. Bei­de Zyklen sind nur für ein Pionierunterneh­men und nur, solange dieses eine Monopol­stellung innehat, identisch. Typischerweise weisen Produkt- und Markenlebenszyklus erhebliche Unterschiede auf. Um zu aussage­fähigen Schlußfolgerungen zu kommen, ist deshalb eine strikte Unterscheidung beider Zyklen notwendig. Ziel des Lebenszyklus-Konzeptes ist nicht allein die Vorherbestimmung des weiteren Absatzverlaufes, sondern gleichzeitig die Nutzung des Konzeptes als Instrument der Marketingplanung. Dahinter steht die Theorie, dass es zu jeder Phase des Lebenszy­klus eine typische Wettbewerbssituation und damit auch eine optimale Marketingstra­tegie gibt (Preisstrategie im Lebenszy­klus). Tatsächlich konnte in empirischen Untersuchungen nachgewiesen werden, dass sich bspw. Preis- und Werbeelastizitäten im Verlauf des Lebenszyklus ändern und so­mit - je nachdem, in welcher Lebenszy­klusphase man sich befindet-unterschiedli­che Preise und Werbeaufwendungen optimal sind. Die Hypothese eines allgemeingültigen, ide­altypisch S-förmigen Lebenszyklus ist empi­risch jedoch widerlegt worden. Zahlreiche Untersuchungen liefern überzeugende Nachweise dafür, dass es nicht einen generel­len, sondern verschiedenartige Zyklustypen gibt. Der Lebenszyklus eines Produktes oder einer Marke ist also nicht eine allgemeine Funktion der Zeit oder die Folge einer „hö­heren Gesetzmäßigkeit“. Er stellt vielmehr das Ergebnis eines bestimmten Einsatzes der Marketinginstrumente sowie der jeweils wirksamen Konkurrenz- und Umwelt­einflüsse dar. Insofern bergen allgemeine Empfehlungen, die ohne Überprüfung der jeweiligen Rahmenbedingungen und Wett­bewerbssituation nur aufgrund der momen­tanen Position im Lebenszyklus gegeben werden, große Irrtumsrisiken. Sinnvoll sind demgegenüber auf den Einzelfall bezogene, sorgfältige Kausalanalysen.

Literatur:  Dhalla, Yuspeh, S., Forget the Product Life Cycle Concept!, in: Harvard Busi­ness Review, Vol. 54 (1976), S. 102-110. Rink, D.A.;Swan,J. E., Product Life Cycle Research: A Literature Review, in: Journal of Business Re­search, Vol. 78 (1979), S.219-242. Simon, H., Preismanagement, 2. Aufl., Wiesbaden 1991.

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