(Initial Public Offerings) neigen dazu, sich in den ersten Jahren nach dem Going Public (Going Public, Durchführungsphase) schlechter zu entwickeln als Vergleichsunternehmen (relative Aktienmarktperformance). Diese Beobachtung kann auf sehr vielen — allerdings nicht auf allen — Aktienmärkten der Welt gemacht werden. Ob und wie stark negativ die Long-Run Performance ausfällt hängt, auch von der Wahl der Vergleichsunternehmen (Benchmarkuntemehmen) ab. Über die ersten drei bis fünf Jahre nach einem Going Public beträgt die relative Aktienmarktperformance je nach Zeitraum, Untersuchungssample und Untersuchungsmethode in Deutschland null bis minus 20%, in der Schweiz null bis minus 10% und in Österreich null bis minus 50%. Eine Ausnahme bilden Privatisierungen, für die keine Long-Run Underperformance beobachtbar ist. Als Gründe für eine negative Long-Run Performance sind unter anderem zu nennen:
(1) Verstärktes Gewinnmanagement vor dem Going Public (Window Dressing),
(2) Going Public nach einer überdurchschnittlich guten betrieblichen Entwicklung, die sich nach dem Going Public wieder auf ein normales Niveau zurückbildet (Windows of Opportunity),
(3) eine Eigentümerstruktur, die kein effektives externes Monitoring des Managements ermöglicht,
(4) die Unternehmensgrösse (kleine Unternehmen weisen öfter eine Long-Run Underperformance auf als grosse Unternehmen). Siehe auch Going Public, Vorbereitungsphase und Going Public, Durchführungsphase, jeweils mit Literaturangaben.
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