Dynamische Investitionsrechnungen basieren in der Regel auf Zahlungsgrössen, wohingegen in den operativen Rechensystemen der Unternehmen mit periodisierten Erfolgsgrössen gearbeitet wird. Das Lücke-Theorem stellt eine systematische Verknüpfung dieser Grössen her, der Kapitalwert basierend auf Zahlungsgrössen stimmt mit dem Kapitalwert basierend auf den periodisierten Erfolgsgrössen überein, wenn die folgenden zwei Bedingungen erfüllt sind:
(1) Die Summe der Zahlungsgrössen entspricht im Planungszeitraum der Summe der periodisierten Erfolgsgrössen ohne kalkulatorische Zinsen.
(2) Die periodisierten Erfolgsgrössen müssen reduziert werden um kalkulatorische Zinsen auf den Kapitalbestand der Vorperiode; letzterer ergibt sich als Differenz der bis zur Vorperiode aufsummierten periodisierten Erfolgsgrössen (ohne kalkulatorische Zinsen) und Zahlungsgrössen. Das Lücke-Theorem zeigt einen Weg auf, die Rechengrössen unterschiedlicher Rechensysteme (der Investition- sowie der Kostenrechnung) aufeinander abzustimmen. Siehe auch Investitionsrechnungen, dynamische (mit Literaturangaben).
Wolfgang Lücke hat darauf hingewiesen, daß der Kapitalwert der Zahlungsüberschüsse eines Investitionsobjektes gleich dem Barwert der um die kalkulatorischen Zinsen auf das jeweils gebundene Kapital verminderten Überschüsse der Einzahlungen über die Kapitalfreisetzung ist.
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