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Machttheorie der Einkommensverteilung

Die Theorie, derzufolge die in einer Gesellschaft be­stehende Einkommensverteilung ausschließ­lich durch Macht — sei es Markt-, Verhandlungs­oder Eigentumsmacht — bestimmt wird, nicht je­doch durch Angebot und Nachfrage nach der re­lativen Seltenheit der Produktionsverfahren.
Prominente Vertreter der Machttheorie sind Tu­gan-Baranowsky, Sismondi, Johann Karl Rod­bertus-Jagetzow (1805-1875), Ferdinand Lassal­le, Lujo Brentano (1844-1931) und Lexis.
Nach diesen Theorien hängt die Lohnhöhe von der Stärke der Verhandlungsposition der Ge­werkschaften und Arbeitgeberverbände ab. Während Werner Hicks beispielsweise die erwar­tete Streikdauer anführt, stellt Preiser ausschließlich auf den Eigentumsvorteil (die Besit­zenden seien nicht auf laufendes Einkommen angewiesen) ab.
Diesen machttheoretischen Erklärungen hat vor allem Eugen von Böhm-Bawerk widersprochen: Erzwängen die Gewerkschaften ein marktwidri­ges Lohnniveau, so würden die Unternehmen auf lange Sicht Arbeit durch Kapital substituieren. Der durch Macht (kurzfristig) errungene Vorteil verschwände wieder. Die Löhne könnten nur kurzfristig vom Grenzprodukt der Arbeit ab­weichen. Langfristig würden sich die ökonomi­schen Gesetze durchsetzen. Böhm-Bawerks Ar­gumentation berücksichtigt allerdings nicht den Einkommenseffekt von Lohnänderungen: Höhe­re Löhne erhöhen nicht nur die Kosten, sondem auch die Nachfrage nach Gütern, so dass Ar­beitslosigkeit keineswegs zwangsläufig entste­hen muss.

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