von Tofßer geprägter Begriff zur Charakterisierung der Tendenz, dass Konsumenten (consumers) zunehmend und auf unterschiedliche Weise als Produzenten (producer) tätig werden. „Prosument“ (prosumer) ist, wer: einen Teil seines Bedarfs an materiellen Gütern selbst erzeugt und Reparaturen durchführt (z.B. handwerkliche Arbeiten in Haus und Garten; do-it-yourself), mehr oder weniger freiwillig einen Teil der bisher von Dienstleistungsanbietern durchgeführten Arbeiten übernimmt (z.B. Selbstbedienung im Handel, Inanspruchnahme von Geldausgabeautomaten), in Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen mitarbeitet und auf diese Weise das marktmäßig oder öffentlich bereitgestellte Angebot an individuellen und kollektiven Gütern ergänzt (z.B. Selbsthilfegruppen im psycho-sozialen und medizinischen Bereich; Dritte Welt- und Umwelt-Gruppen), Angebote der Produzenten zur Beteiligung an Prozessen der Produktentwicklung und -evaluation nutzt (z. B. Beteiligung an Problemdiagnose und Ideenfindung), interaktive Informationstechnologien für die direkte Kommunikation mit den Produzenten einsetzt, um auf diese Weise eine den individuellen Bedürfnissen entsprechende Produktvariante erstellen zu lassen (z.B. kundenorientierte individuelle Kleidungsproduktion). Angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen wird mit einer zunehmenden Bedeutung des Prosumerismus gerechnet. Literatur. Kotier, P., The Prosumer Movement. A New Challenge for Marketers, in: Lutz, R.J. (Hrsg.), Advances in Consumer Research, Vol. XIII, Provo 1986, S. 510-513. Toffler, A., Die Zukunftschance, München 1980.
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