von Paul A. SAMUELSON formuliertes Wohlfahrtskriterium, das aus der Kritik am »mißglückten« Versuch der - Kompensationstheorie (im Sinne von Nicholas KALDOR, John R. HICKS und Tibor SCITOVSKY) entstand, Vergleichssituationen bei gleichzeitiger Neutralität in Verteilungsfragen zu beurteilen. Nach SAMUELSON erfordert strikte Neutralität in Fragen der Distribution, dass ein Vergleich zwischen zwei Zuständen nicht nur auf der Grundlage der jeweiligen Einkommensverteilung zu erfolgen habe, sondern auf der Basis jeder erdenklichen Verteilung der Güterbündel in den Vergleichssituationen. Soll ein Güterbündel Q nach dem SAMUELSON-Kriterium einer Alternative Q überlegen sein, dann muss zu jeder möglichen Verteilung von Q eine Verteilungsalternative für Q existieren, in der zumindest eine Persoht bessergestellt ist und die anderen zumindest indifferent sind; d.h., die Nutzenmöglichkeitskurve von Q muss vollständig außerhalb derer von Q 2liegen. Ohne exakte1Kenntnis der individuellen Nutzenfunktionen bleibt das SAMUELSON-Kriterium allerdings auf die trivialen und außergewöhnlich seltenen Fälle beschränkt, in denen wenigstens von einem Gut mehr und von keinem weniger verfügbar ist. Darin wird die Absicht SAMUELSONs deutlich, weniger ein Kriterium vorzuschlagen, als die Implikationen von Wohlfahrtsaussagen aufzuzeigen, die Anspruch der Neutralität in Verteilungsfragen erheben. Literatur: Feldman, A.M. (1986). Sohmen, E. (1976). Nath, S.K. (1969). Samuelson, PA. (1969)
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