Die Standortpolitik, als wesentlicher Teil des Handelsmarketing, bezieht sich auf die marktorientierte Wahl eines geografischen Ortes, an dem ein Unternehmen Produktionsfaktoren einsetzt, um Leistungen zu erstellen. Daten der Standortpolitik des Handels sind Standortanalysen, welche auf der prognostischen Betrachtung der Einzugsbereiche, der Kundengruppen etc. basieren. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang auch Kundenstromanalysen (Kundenfrequenzanalysen, Kundenlaufstudien), welche die qualitative und quantitative Erfassung der Personenbewegungen innerhalb eines Ladens oder in einer Agglomeration, z.B. eines Einkaufszentrums, Geschäfts- oder Stadtzentrums, zum Gegenstand hat. Bestimmt werden hierdurch die Frequentierung eines Standortes durch bestimmte Kunden- bzw. Zielgruppen, das Potenzial dieses Standortes für bestimmte Betriebstypen oder Sortimentsbereiche etc. Des Weiteren bildet die Baunutzungsverordnung ein Datum, das u.a. restriktiv auf die Schaffung bzw. Erweiterung grossflächiger Betriebstypen des Handels wirkt. In den letzten Dekaden lassen sich Standortverlagerungen im deutschen Handel feststellen (Zentes/Swoboda 1999, S. 89 ff.). Im weiteren Sinne gehören zur Standortpolitik des Handels auch die Festlegung der räumlichen Struktur der einzelnen Abteilungen bzw. Warengruppen sowie der Verkaufs- und Werbehilfen (In-StoreMarketing). Siehe auch Handelsmarketing (mit Literaturangaben).
Literatur: Zentes, J, Swoboda, B.: Standort und Ladengestaltung, in: Dichtl, E., Lingenfelder, M. (Hrsg.): Meilensteine im deutschen Handel, Frankfurt a.M. 1999.
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