Das in Erich Gutenbergs Produktionstheorie beschriebene System der produktiven Faktoren menschliche Arbeitsleistung, Betriebsmittel und Werkstoffe. Als Wirtschaftstheoretiker nahm Gutenberg einen konsequent produktionstheoretischen Standpunkt ein, von dem aus er alle anderen betrieblichen Funktionsbereiche erklärte. Im Gutenbergschen System der produktiven Faktoren werden diese so miteinander kombiniert, dass ein optimales Verhältnis von Faktoreinsatz zu Faktorertrag (Produktivitätsbeziehung) erzielt wird. Da dieser Kombinationsprozess der drei Faktoren
jedoch nicht von selbst abläuft, unterteilte Gutenberg den Elementarfaktor “menschliche Arbeitsleistung” in die objektbezogene, nicht anordnende Arbeit und in die dispositive Arbeitsleistung, die als Geschäfts- und Betriebsleitung den vierten Faktor im System bildet: “Unter objektbezogener Arbeitsleistung werden alle diejenigen Tätigkeiten verstanden, die unmittelbar mit der Leistungserstellung, der Leistungsverwertung und mit finanziellen Aufgaben im Zusammenhang stehen, ohne dispositiv-anordnender Natur zu sein ... Dispositive Arbeitsleistungen liegen dagegen vor, wenn es sich um Arbeiten handelt, die mit der Leitung und Lenkung der betrieblichen Vorgänge im Zusammenhang stehen.”
Der arbeitende Mensch wird danach also einmal als - Manager zum Subjekt, d.h. zum Träger des dispositiven Faktors, und zum anderen als Arbeiter zu einem im Hinblick auf eine optimale Ergiebigkeit manipulierbaren Objekt des vom dispositiven Faktor beherrschten Kombinationsprozesses.
Der dispositive Faktor steuert den Prozess der Kombination der produktiven Faktoren nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip. Da sich der dispositive Faktor nach Ansicht Gutenbergs in kein rationales Schema einfangen läßt und damit quantifizierenden Methoden nur begrenzt zugänglich ist, wird er aus der produktionstheoretischen Analyse ausgeschlossen. Mit der Ausklammerung des dispositiven Faktors aus den produktionstheoretischen Überlegungen rücken Fragen der Geschäfts- und Betriebsleitung mehr und mehr in den Vordergrund eigenständiger wissenschaftlicher Untersuchungen.
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