siehe Investitionsrechnungen, dynamische, Kapitel
4. c) „Der vollständige Finanzplan”, (mit Literaturangaben).
(VoFi). Rechenschema, das durch eine Investition ausgelöste Ein- und Auszahlungen so zusammenfasst, dass Besonderheiten der Praxis beliebig eingebaut werden können. Der VoFi berücksichtigt folgende typische Informationen: a) einmalige Auszahlung zum Zeitpunkt der Investition. b) Cashflows, die in den Folgejahren durch die Investition verursacht werden, c) Finanzierung der Investition durch Eigen- oder Fremdkapital, d) Abschreibungsmethode, -sätze und daraus folgende Abschreibungsbeträge, e) Zinssätze für Eigen- und Fremdkapital, f) Konditionen der Tilgung von Fremdkapital. g) Steuersätze, insbesondere für ertragsabhängige Steuern, h) ggf. Abweichungen zwischen Cashflows und Gewinn bzw. Verlust unter Berücksichtigung der Zahlungsmoral auf Lieferanten- und Kundenseiten, i) Verwendung von Gewinnen nach Steuern. Grundsätzlich lassen sich die genannten Einflussfaktoren noch variieren (z.B. Berücksichtigung mehrerer Kreditgeber). Der VoFi prognostiziert als Plan- bzw. protokolliert als Istrechnung, wie sich der langfristige Bestand an Guthaben und Kredit durch das Investitionsprojekt entwickelt (angestrebter typischer Verlauf: vom Minus wegen zumindest teilweiser Fremdfinanzierung am Anfang zu deutlichem Plus am Ende der Lebensdauer des Projekts). Ein Vergleich mit derAnlage des Eigenkapitals am Kapitalmarkt zeigt zusätzlich die dynamische Amortisationsdauer (Wann »überholt« das Guthaben aus der Sachinvestition die reine Geldanlage?), ferner ob sich die Investition lohnt und wie viele liquide Mittel am Ende der Lebensdauer zur Verfügung stehen (für Folgeprodukte, Altersversorgung etc.).
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