Grundsätzlich können als Siedlungsarten unterschieden werden: Rastsiedlung (Nomaden), Zeitsiedlung (Ferienhäuser), Saisonsiedlung (Almen), semipermanente Siedlung (Wanderfeldbauern), Dauersiedlung. Die Geschichte der Dauersiedlung gehört zu den frühesten Forschungsgegenständen der Agrarsoziologie. Die ältesten Siedlungen sind in den fruchtbaren, wasserreichen Offenlandschaften entstanden. Erst später sind auch in Wald- und Berggebieten, in versumpften Niederungen und auf leichten Sandböden landwirtschaftliche Siedlungen angelegt worden. Während die gegenwärtige Siedlungsform (Einzel-, Weiler-, Dorfsiedlung) weitgehend mit jahrhundertelang wirksamen agronomischen und vererbungsrechtlichen (Agrarverfassung) Voraussetzungen erklärt werden kann, hat sich das Siedlungsgefüge mit Beginn der Industrialisierung sehr gewandelt. Letzteres gilt zunächst für die Struktur der Landwirtschaft (Agrarstrukturpolitik), aber auch für die sozialökonomische Struktur der einzelnen landwirtschaftlichen Haushalte und Betriebe. Literatur: Herlemann, H. H., Agrarsiedlung, in: HdWW, Stuttgart u.a. 1977, S. 147ff.
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