Economic Cooperation Organization (ECO) und Developing Eight (D-8)
Vorgängerorganisation der ECO war die von Iran, Pakistan und der Türkei im Rahmen des von Großbritannien dominierten militärischen CENTO-Pakts 1964 gegründete Regional Cooperation for Development (RCD). Nach der Revolution im Iran löste sich 1979 der CENTO-Pakt auf, und die RCD wurde 1985 in Economic Coope-ration Organization umbenannt. Bedeutung erhielt die ECO durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und der Aufnahme der neuen islamischen Staaten des Kaukasus und Zentralasiens (Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan sowie Afghanistan) in die Organisation. Aufgabe der ECO ist die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Mitglieder mit dem Fernziel einer Wirtschaftsgemeinschaft. Organe sind das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs, der Koordinationsrat der Außenminister, verschiedene Ausschüsse und das Generalsekretariat. Die ECO-Investitionsbank wurde 1992 mit Sitz in Karatschi, Pakistan, errichtet.
Insbesondere der Iran und die Türkei konkurrieren in der - durch die ECO vorstrukturierten - islamischen Wirtschaftsgemeinschaft um regionale Hegemonie. Die Vorstellung einer aus der Zugehörigkeit zur islamischen Gemeinschaft hergeleiteten Interessengleichheit fand ihren Niederschlag in dem Mitte Juni 1997 abgehaltenen ersten Wirtschaftsgipfel von acht bevölkerungsreichen islamischen Staaten in Analogie zu den Wirtschaftsgipfeln der Gruppe der Sieben. Als Bezeichnung dieser aus Ägypten, Bangladesch, Indonesien, dem Iran, Malaysia, Nigeria, Pakistan und der Türkei bestehenden Gruppe, die weiterhin zusammenarbeiten will, ist Developing Eight (D-8) vorgesehen.
Vorhergehender Fachbegriff: Islamische Entwicklungsbank | Nächster Fachbegriff: Islamischer Dinar
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|