Form der Entwicklungshilfe, die kurzfristiger Natur ist und in erster Linie dann vergeben wird, wenn sich infolge temporärer Exporterlösrückgänge von Entwicklungsländern Liquiditätsengpässe einstellen. Je nach Kompensationsgegenstand, Gestaltung der Ziehungsmöglichkeiten, Bestimmung der Kompensationshöhe sowie Finanzierungsbasis ergeben sich unterschiedliche Systeme der kompensatorischen Finanzierung. Zu den international derzeit praktizierten Systemen zählen das IWF-System ( Internationaler Währungsfonds), das eine zusätzliche Liquiditätshilfe zu den anderen Kreditfazilitäten des Fonds (in Höhe von maximal 50% der IWF- Quote des betreffenden Landes im Jahr des Exporterlösrückgangs und weiteren 50% der Quote im folgenden Jahr) darstellt, sowie das System zur Stabilisierung der Erlöse aus dem Verkauf von Agrar-Rohstoffen (Stabex- System). Literatur: Scbams, M. R., Die Bedeutung der kompensatorischen Finanzierung für die Entwicklungsländer, Hamburg 1974.
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