Wechsel der "Metallurgischen Forschungsgesellschaft mbH", einer von Rüstungsindustrie, Reichsbank und Reichswehrminister gegründeten Scheinfirma, die zur Finanzierung der ersten Rüstungsausgaben diente. Mit Hilfe der Reichsbank wurde ein (künstlicher) Handelswechsel geschaffen, der ohne in den Verkehr zu gelangen, direkt von der Reichsbank diskontiert wurde. Ähnlich wie bei den Arbeitsbeschaffungswechseln 1932/33 wurde damit über den Wechselkredit die Geldmenge erhöht, die unwahrscheinliche Rückzahlung gleich mit einer fünfjährigen Prolongation hinausgeschoben. Der Anteil der Mefo-Wechsel an den Rüstungsausgaben des Reiches betrug 1934 mit 2,1 Mrd. RM 51%, 1937 mit 2,7 Mrd. RM noch 24%, da inzwischen mit den "Liefer- schatzanweisungen" ein neues Finanzierungsinstrument "erfunden" worden war. Insgesamt erreichte der Bestand an Mefo-Wechseln bis 1937 12,0 Mrd. RM. Durch die Dreiecks- Beziehung Mefo-Reichsbank-Rüstungsindu- strie blieben Art und Umfang dieser Aufrüstungsfinanzierung geheim, zumindest bis 1936 ein unschätzbarer Vorteil.
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