Das britische Pfund (Währungszeichen £ von lateinisch »libra« = Pfund) geht zurück auf das karolingische Währungssystem, also auf das von Karl dem Großen eingeführte königliche Münzwesen (Geldgeschichte II). Pfund meint dabei ursprünglich nicht den Nominalwert (Nennwert) einer Münze, sondern ein Äquivalenzgewicht in Silber. Das von Karl entwickelte System war noch kein dezimales wie die heute üblichen Währungssysteme. Es existierte beispielsweise in Frankreich bis zur Französischen Revolution: Ein Pfund (Livre) galt 20 Schilling (Sous). In Großbritannien wurde dieses Rechnungssystem mit dem Pfund zu 20 Schilling ä 12 Pence gar erst am 15. Februar 1971 abgeschafft.
Sterling hingegen geht auf eine vom englischen König Henry II. um 1180 eingeführte Münze zurück, den Easterling. In diesem Wort steckt »east«, also Osten, und den Handel nach Osten sollte die neue Münze auch ankurbeln. Nicht nur in England, auch in Flandern, Burgund und den Westniederlanden nannte man die Kaufleute aus dem Osten nämlich »esterlings«, »oosterlings« (auch: osterlinge), »sterlingi« u. ä. Lange Zeit war der Easterling denn auch nicht nur in England, sondern auch in Flandern und dem Westen Deutschlands als angesehene Währung im Umlauf. Mit der Zeit schliff sich Easterling zu Sterling ab. Heute wird das Wort im Sinne von »Original« gebraucht.
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