Prozess der zunehmenden Verstädterung, sichtbar werdend in wachsenden Grossstadtzahlen im Übergang vorn Agrar- zum Industriestaat (2. Hälfte 19. Jh. bis 1914). Die Zahl der deutschen Grossstädte (über 100000 Einwohner) wächst von 1850 = 4, 1871 = 8, 1880 = 14, 1890 = 26, 1900 = 33 auf 1910 = 45. Die Anziehungskraft städtischer Siedlung beruht auf den dort gebotenen industriellen Arbeitsplätzen, Aufstiegschancen, Urbanität etc., bringt aber auch erhebliche Probleme medizinisch-sozialer (Hygiene) und technischer Art (Wasserversorgung, Nahverkehr) mit sich, die in den Kommunen nur mühsam gelöst werden können. Eine Gegenreaktion ist die nach dem Ersten Weltkrieg verstärkt einsetzende ländliche Siedlungsbewegung (Stadtflucht).
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