im Bereich des Data-Base-Marketing spezialisiertes Dienstleistungsunternehmen, das entgeltlich Adressen, Telefonnummern und andere Daten verschiedenster Adreßquellen zum einmaligen Gebrauch zur Verfügung stellt. Größter Aktivposten ist eine umfangreiche und aktuelle Datenbank, aus der nach bestimmten Selektionskriterien Adressen abgerufen werden können. Dabei handelt es sich entweder um „kalte“, d.h. nicht auf Response überprüfte, oder „heiße“ (aktive) Adressenlisten, deren Erfolg vorherbestimmbar ist. Der Bestand an bestellaktiven Adressen (sog. Postkäufer-Listen) wird derzeit (1990) in der BRD auf ca. 14 Millionen Stück geschätzt. Die großen Adreßverlage bieten branchenspezifische Adreßlisten mit hoher Marktabdeckung (bis 95%), die sie jedoch i. d. R. nicht verkaufen, sondern nur zur einmaligen Nutzung vermieten. Der Mieter darf i. a. auch nicht bekannt machen, woher er seine Adressen hat. Zur Vermeidung von Adressenmißbrauch werden bis zu 1 Promille Kontrolladressen (mind. 50) in die Adressenliste eingefügt. Die Adressenpreise schwanken je nach Qualität, i. a. zwischen 80 und 200 EUR pro Tausend und einmaliger Nutzung. Die Vermietung findet häufig über neutrale Agenturen für Listbroking statt, so dass der Mieter nur diejenigen Adressen namentlich erfährt, die auf die Direktwerbeaktionreagieren. Die Listen guter Adreßverlage unterliegen einem ständigen Adreßabgleich. E)ie Adreßverlage bieten über Adressenlisten hinaus oft auch Serviceleistungen, z.B. Adressenauswahl, - aufbereitung, -ausdruck auf Etiketten, Portooptimierung, Anwendungsberatung etc. an, deren Eigenerstellung für die Anwender meist zu aufwendig bzw. mit zu hohen Fixkosten verbunden ist. Sie firmieren wegen dieser Serviceleistungen deshalb häufig auch als Direktwerbe-Unter- nehmen und sind überwiegend im Deutschen Direktmarketing-Verband (DDV) organisiert.
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