stellen im Bankvertrieb den Hauptvertriebsweg der Kreditinstitute dar. Mit Aufhebung der Bedürfnisprüfung und Genehmigung der Errichtung von Bankzweigstellen durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (1958) hat sich das Bankstellennetz von 26.333 Bankstellen im Jahr 1958 auf 44.282 Ende 1989 erhöht.
Mit lediglich
1. 350 Einwohnern pro Bankstelle hat die Bundesrepublik Deutschland eines der dichtesten Banksteilennetze der Welt.
In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der Bankstellen durch Bankfusionen und aus Kosten-Nutzen-Gründen reduzieren. Nachdem derzeit ca. 80% des Kundengeschäfts über Bankzweigstellen getätigt werden, bleibt für die Mehrzahl der Kreditinstitute die Zweigstelle bis auf weiteres der bedeutendste Vertriebsweg. Die akquisitori- schen Bemühungen der Kreditinstitute im Bereich des stationären Vertriebs werden sich auf die Erhöhung der Attraktivität der bestehenden bzw. verbleibenden Geschäftsstellen konzentrieren: Anpassung der marketingpolitisch falschen Öffnungszeiten an die Kundenbedürfnisse, kundenorientierte Ablauforganisation innerhalb der Zweigstelle, fachliche und verkäuferische Weiterbildung der Zweigstellenmitarbeiter, Delegation von Zuständigkeiten und Verantwortung auf die Zweigstelle. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Umstrukturierung der Bindung der eingesetzten Personalkapazität. Derzeit werden in Bankzweigstellen durchschnittlich 63% der Personalkapazität im Kundenkontakt eingesetzt (Abb. 1), wobei 45% füri. d. R. unlukrative Bedienungskontakte aufgewendet und lediglich 18% der Kapazität für die im Normalfall ertragsstarke Beratungskapazität eingesetzt wird. 37% der Gesamtkapazität wird für Bearbeitungs- und Verwaltungstätigkei- ten sowie für Overheadpositionen gebunden. Auch bei der Kapazitätsbindung im Beratungsbereich wird durch die Leistungsbereiche, die einen geringen oder keinen Deckungsbeitrag beisteuern, viel Beratungskapazität gebunden, während in Bereichen mit hohem Deckungsbeitrag nur geringe Beratungskapazitäten investiert werden (Abb. 2). Ziel der Kreditwirtschaft muss sein, ca. 60 % der Personalkapazität für mög- liehst anspruchsvolle Beratungsleistungen einzusetzen. Literatur; Betsch, O., Grenzen der Zweigstelle, in: bank und markt, 17. Jg. (1988), S. 5-15.
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