Ein von William Stern in Analogie zu dem in der Genetik verwendeten Terminus des Genotyps (die Gesamtheit der stammesgeschichtlich erworbenen unveränderlichen Eigenschaften eines Individuums) gebildeter Begriff zur Bezeichnung der auf angeborene Richtungsmotivationen zurückführbaren Motive. Ein Genomotiv ist danach im Gegensatz zu einem
Phänomotiv ein angeborenes, “eigentliches” Motiv, das dem durch es Motivierten unbewußt bleibt, wiewohl es der hinter dem Phänomotiv stehende eigentliche Antrieb seines Handelns ist. Dazu schrieb Stern: “Die Mannigfaltigkeit der echten Genomotive des menschlichen Handelns ist unendlich viel größer als die vereinfachenden Theorien der Tiefenpsychologen es wahrhaben wollen; denn es gehen fortwährend neue Genomotive aus Phänomotiven hervor.”
Vorhergehender Fachbegriff: GENIOS Wirtschaftsdatenbanken | Nächster Fachbegriff: Genosse
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|