Ein systemanalytisches Verfahren der Ideenfindung, das alle sich zu einer Fragestellung anbietenden Alternativen erfaßt und in geordneter Form darstellt. Das Verfahren ähnelt der morphologischen Analyse. Typisch für das äußere Erscheinungsbild der Methode ist die sich hierarchisch verästelnde Struktur, bei der jede Verästelung unter einem bestimmten Gesichtspunkt erfolgt, d.h. nach einem bestimmten Kriterium zur Differenzierung des untersuchten Bereichs.
Dabei versucht man, zunächst Unterscheidungskriterien anzuwenden, die eine elementare, grundlegende Aufgliederung bewirken. Erst in späteren Folgeverästelungen wählt man solche, die weniger entscheidende Unterschiede zwischen den Alternativen beschreiben.
Eine Aussage darüber, welche Gliederungskriterien wichtig und welche weniger wichtig sind, ergibt sich erst aus den besonderen Bedingungen des Anwendungsfalls. Bei der Ausarbeitung vieler Problemlösungsbäume läßt sich jedoch die hierarchische Über- oder Unterordnung der Gliederungskriterien nicht eindeutig definieren. Die Abbildung oben zeigt das Aufbauprinzip eines Problemlösungsbaums:
Problemlösungsbäume lassen sich auch mit einem Bewertungsverfahren koppeln. In diesem Falle werden den einzelnen Verzweigungen Werte zugeordnet, z.B. im Hinblick auf die Bedarfshäufigkeit einer Alternative, ihre technische Realisierbarkeit oder Realisierungsproblematik, ihre Wirtschaftlichkeit etc. Mit integriertem Bewertungsverfahren findet man für die Methode die Bezeichnung Relevanz-Baum.
Vorhergehender Fachbegriff: Problemlösung | Nächster Fachbegriff: Problemlösungsentscheidung
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|