Eine Methode der systematischen Ideenfindung, die ähnlich wie das - Brainstorming auf der wechselseitigen Anregung der Teilnehmer einer ldeenfindungssitzung zielt. Sie wurde von Helmut Schlicksupp entwickelt, um die mögliche synergistische Mehrleistung von problemlösenden Gruppen auszuschöpfen. Dabei ist SIL die Abkürzung von “Systematische Integration von Lösungselementen”. Derartige Synergie-Effekte sind vor allem bei komplexeren Lösungen erzielbar, weil in diese sehr viele Einzelgedanken der Gestaltung einfließen können, und besonders wünschenswert, wenn sich zu einem Problem nur eine begrenzte Zahl sinnvoller Lösungen anbietet und dehalb der Qualität jeder einzelnen Lösung große Bedeutung zukommt.
Bei der SIL-Methode wechseln Einzel- und Gruppenarbeit ab. Ihre Anwendung konzentriert sich darauf, die im Hinblick auf ein gestelltes Problem positiven, besonders nützlichen Anregungen der Sitzungsteilnehmer konsequent herauszuarbeiten und zu überlegenen Gesamtlösungen zu integrieren.
Günstig für die Anwendung der SIL-Methode ist eine ldeenfindungsgruppe mit 6 bis 8 Teilnehmern. Nachdem das Problem ausführlich analysiert und präzise definiert wurde, entwirft jeder
Teilnehmer für sich einen bereits möglichst detaillierten Lösungsansatz. Hierfür stehen etwa 10 bis 15 Minuten zur Verfügung.
Dann tragt der erste Teilnehmer seine Lösung in Stichworten und eventuell ergänzenden Skizzen vor. In der anschließenden Diskussion werden jene Elemente hervorgehoben, die allen Teilnehmern als besonders vorteilhaft erscheinen. Dann erläutert der zweite Teilnehmer seinen Vorschlag, der ebenso behandelt wird. Schließlich versucht die Gruppe, eine erste integrierte Lösung zu entwerfen, in die alle Vorteile beider Ideen eingearbeitet sind. Ist dies geschehen, stellt ein dritter Teilnehmer seine Lösung vor. Auch diese wird visualisiert und auf ihre speziellen Vorzüge hin untersucht. Die Gruppe bemüht sich dann erneut, auch die guten Aspekte dieser Lösung in eine weiterentwickelte zweite integrierte Lösung aufzunehmen, d.h. den vorteilhaften Aspekten der Lösungen eins und zwei anzugliedern.
Nach diesem Prinzip verfährt die Gruppe so lange, bis die Ausgangslösungen aller Teilnehmer erläutert und verarbeitet wurden. Als Ergebnis erhält man einen ausgereiften Lösungsvorschlag, der das Ergenis einer echten Kooperationsleistung der Gruppe ist und in dem sich alle Teilnehmer mit ihren guten Gedanken wiederfinden.
Als funktionstüchtig hat sich die SIL-Methode vor allem für Probleme erwiesen, die etwas komplexere Lösungen erfordern, deren potentielle Lösungsvielfalt begrenzt erscheint und eine hohe Qualität und Reife von Lösungen wünschenswert erscheinen läßt.
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