Eine Strömung in der Managementlehre, die an die Systemtheorie anknüpft. Der ökologische oder evolutionstheoretische Ansatz ist stark an der Biologie orientiert, konzentriert sich primär für den evolutionären Ausleseprozess und versucht die Frage zu beantworten, weshalb bestimmte Systeme ihr Oberleben sichern können, andere dagegen nicht. Die Idee ist, dass die Umwelt wie in der Natur aus der Vielfalt der Systeme diejenigen ausfiltert, die sich an die speziellen externen Gegebenheiten nicht oder eben nicht hinreichend angepaßt haben. Unangepaßte Systeme werden ausgelesen, neue Systeme entstehen, der evolutorische Prozess formt die Entwicklung und Zusammensetzung der Systempopulation nach seiner Dynamik.
Vom Ergebnis her führt der evolutionstheoretische Ansatz in ein Paradox — zumindest für die Managementlehre. Die Bedeutung der betrieblichen Steuerungsleistung und antizipierenden Systemgestaltung tritt zurück zugunsten eines unbeherrschbaren Ausleseprozesses, der noch nicht einmal seine zukünftige Ausleselogik freigibt. In der Konsequenz treten auf einzelwirtschaftlicher Ebene Glück und Zufall als zentrale Erklärungsfaktoren für den Erfolg in den Vordergrund.
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