Absatzorientierung liegt vor, wenn als Standortfaktor bei der Standortwahl das raumbezogene Absatzpotential und seine Ausschöpfung durch absatzfördernde Kontakte (zu potentiellen Kunden, Messen, Maklern, Werbeagenturen etc.) dominiert. So werden von internationalen Unternehmen zur Erschließung, Entwicklung und Sicherung ausländischer Absatzmärkte nicht nur Vertriebsniederlassungen, sondern auch Produktionsstätten im Ausland errichtet oder erworben (Standorte, nationale/internationale), wobei neben internationalen Handelshemmnissen (z. B. Importschranken in Entwicklungsländern) Wettbewerbsvorteile der »Homeproducer« eine Rolle spielen (größere Anpassungsfähigkeit an Marktbedingungen, höheres ServiceNiveau). Die Absatzorientierung bei der Wahl regionaler und lokaler Standorte (Nähe zu Absatzschwerpunkten) nimmt tendenziell mit der Transportempfindlichkeit (z. B. verder Blicher Güter), mit Beschränkungen der Transportfähigkeit (z. B. Baugewerbe), mit der Transportkostenintensität der Absatzgüter (z. B. regionale Raffineriestandorte) sowie mit der Bedeutung des ServiceNiveaus für das akquisitorische Potential eines Unternehmens zu (Zulieferbetriebe, Konsumgüterindustrie); sie ist naturgemäß bei Kundenpräsenzabhängigen Leistungen (z. B. 23 Absatzplanung persönliche, auch öffentliche Dienstleistungen, Einzelhandel) besonders ausgeprägt.
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