im Marktphasenschema die Phase, die auf die Expansionsphase folgt. Die Produktionsverfahren sind ausgereift, es gibt kaum noch Prozessinnovationen. Beim Produkt dominiert die Strategie der Produktdifferenzierung; auch hier sind bedeutsame Verbesserungen die Ausnahme. Die Neigung zu aktivem Preiswettbewerb nimmt ab, weil durch Preissenkungen kaum noch zusätzliche Nachfrage stimuliert werden kann. Auch ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass Preissenkungen eines Anbieters dadurch wirkungslos bleiben, dass sie von seinen Konkurrenten rasch pariert werden. Markteintritte finden kaum noch statt, weil die Markteintrittsschranken zumeist hoch und die Gewinnaussichten ungünstig sind. Die Dynamik des Wettbewerbs schwächt sich deutlich ab, nachdem zu Beginn der Ausreifungsphase möglicherweise ein Verdrängungswettbewerb (ruinöse Konkurrenz) stattgefunden hat, weil die sich abschwächende Nachfrage bei zunächst noch wachsenden Kapazitäten häufig Verteilungskämpfe auslöst. Die Erfahrungen, die die Unternehmen dabei gewinnen, erhöhen ihre Bereitschaft, einander weitgehend zu respektieren, also friedliches Oligopolverhalten (oligopoly stalemate) zu praktizieren. Wettbewerbspolitisch stellt sich in dieser Situation die Aufgabe, derartige Strategien der Verhaltensabstimmung nach Möglichkeit aufzudecken und zu ahnden. Die Ausreifungsphase findet ihre Fortsetzung in der Stagnation- oder Rückbildungsphase.
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