nicht-zufällige Auswahl
Die Stichprobenbildung erfolgt nicht auf Basis des Zufallsprinzips, die Erhebungseinheiten werden vielmehr gezielt unter Berücksichtigung von sachrelevanten Merkmalen ausgewählt. Hierbei werden folgende Vorgehensweisen differenziert:
(1) Quotenauswahl: Es werden Quoten (relative Häufigkeiten) der möglichen Merkmalsausprägungen bei jedem erhebungsrelevanten Merkmal entsprechend der Verteilung in der Grundgesamtheit vorgegeben. Die Auswahl der zu befragenden Personen erfolgt gezielt gemäss dieser Quotenvorgaben.
(2) Auswahl nach dem Konzentrationsprinzip: Es erfolgt eine Beschränkung auf jene Elemente der Grundgesamtheit, die eine besondere Bedeutung und einen hohen Erklärungsbeitrag haben (z.B. führende Grossbetriebe).
(3) Typische Auswahl: Nach freiem Ermessen werden jene Elemente der Grundgesamtheit ausgewählt, welche besonders typisch bzw. charakteristisch für diese erscheinen. Siehe auch Marktforschungsmethoden (mit Literaturangaben).
bei Teilerhebungen (Stichproben) anwendbares Auswahlverfahren, bei dem im Gegensatz zur Zufallsauswahl der Untersuchungsleiter darüber entscheidet, welche Einheiten in die Stichprobe gelangen. Eine mathematische Bestimmung der Repräsentanz und Vertrauensbereiche ist damit nicht möglich. Trotzdem haben bewusste Auswahlverfahren in Form des Quotenverfahrens, der Auswahl nach dem Konzentrationsprinzip und der typischen Auswahl in der Praxis große Bedeutung erlangt, da sich gezeigt hat, dass diese Verfahren bei sorgfältiger Anlage durchaus ähnliche Ergebnisse erbringen wie Zufallsstichproben. Allerdings sind bewusste Auswahlverfahren von willkürlichen, d. h. solchen ohne System, zu unterscheiden.
Sammelbezeichnung für alle statistischen - Auswahlverfahren, bei denen es im Gegensatz zu den Verfahren der Zufallsauswahl der bewußten Entscheidung des Untersuchungsleiters oder der die Erhebung direkt durchführenden Personen (z.B. der Interviewer) überlassen bleibt, wer in die Auswahl einbezogen wird und wer nicht. Wegen dieser bewußten Entscheidung, deretwegen nicht jedes Element der Grundgesamtheit dieselbe Chance hat, in die Stichprobe aufgenommen zu werden, sind die Grundsätze der mathematischen - Wahrscheinlichkeitstheorie nicht anwendbar und folglich auch - Vertrauensbereiche (Mutungsintervalle) bzw. Fehlertoleranzen) nicht berechenbar, Beurteilungsstichprobe.
In der empirischen Sozialforschung und der Marktforschung haben unter den Verfahren der bewußten Auswahl das - Quotenverfahren, die Auswahl nach dem Konzentrationsprinzip und die typische Auswahl die größte Bedeutung. Es handelt sich insgesamt um Auswahlverfahren, bei deren Vorgehen die Auswahl entweder aufgrund von Fachkenntnissen oder Vorstudien bzw. aufgrund der Erfahrung, dass sie eine Grundgesamtheit repräsentativ abbilden, vorgenommen wird. Von ihnen zu unterscheiden sind die Verfahren der willkürlichen Auswahl (Gelegenheitsstichproben).
siehe bewusste Auswahl; siehe auch Auswahlverfahren und Zufallsauswahl sowie Marktforschungsmethoden und Marktforschung (mit Literaturangaben).
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