Der ECU war eine Kunstwährung im EWS und fungierte als Bezugsgröße im Wechselkursmechanismus. Die Leitkurse der nationalen Währungen schwankten zwischen zwei Werten zum ECU, die als obere und untere Bandbreite festgelegt wurden. Der ECU war ein Währungskor – er setzte sich aus unterschiedlich großen, periodisch überprüften Anteilen der einzelnen Währungen der EU-Länder zusammen. Für jede Währung wurde ein ECU-Leitkurs festgelegt.
Vor der Einführung des Euro existierte bereits eine europäische Währungseinheit, der ECU (European Currency Unit). Der ECU war als (künstlicher) Währungskorb definiert, der sich aus feststehenden Beträgen von 12 der 15 EU-Währungen zusammensetzte. Der offizielle ECU fungierte u.a. als Recheneinheit im EWS und als Zahlungsmittel zwischen EU-Zentralbanken sowie offizielle Reservewährung. Private ECU waren auf ECU lautende Finanztitel. Am 1.1.1999 wurde der private ECU im Verhältnis 1:1 durch den Euro ersetzt. Auch existieren seither keine offiziellen ECU mehr.
Abkürzung für European Currency Unit = Europäische Währungseinheit. ECU ist die im Jahr 1979 geschaffene Währungseinheit des Europäischen Währungssystems EWS. Sie ist als Währungskorb konstruiert und als Summe der an ihm beteiligten festen Währungsbeträge definiert. Sie dient insbesondere als Rechen-, Transaktions- und Reserveeinheit zwischen den am EWS beteiligten Zentralbanken, aber auch zwischen den Unternehmungen in der EG. Es werden auch ECU-Anleihen begeben.
European Currency Unit,
Europäische Währungseinheit. Seit 1979 die offizielle Rechnungseinheit und die Bezugsgröße für die Festlegung bilateraler Wechselkurse im Wechselkursverbund des Europäischen Währungssystems (EWS). Die ECU ist als Währungskorb der EG-Mitgliedsländer definiert. Die Gewichte der Währungen richten sich nach verschiedenen gesamtwirtschaftlichen Kriterien (dem nationalen Anteil am Bruttosozialprodukt (BSP) der Europäischen Gemeinschaft (EG), dem Anteil am INTRA-Handel sowie der Bedeutung als Reservewährung). Letzteres erklärt das relativ hohe Gewicht der DEM. Die ECU ist die allgemeine Rechengröße für sämtliche Operationen im Rahmen des Interventions- und Kreditmechanismus des EWS. Die Zusammensetzung des Warenkorbes wurde im Rahmen der turnusmäßigen Überprüfungen 1984 und 1989 geändert, und zwar unter anderem wegen der Aufnahme der Währungen der neuen EU-Mitgliedsländer Griechenland, Portugal und Spanien. Seit dem Inkrafttreten des Maastrichter Vertrages ist der ECU-Korb «eingefroren», das heißt, die Währungen der 1995 beigetretenen Länder Österreich, Finnland und Schweden sind nicht im ECU berücksichtigt. Ein offizieller Marktkurs der ECU wird börsentäglich von der Europäischen Kommission über die um 14.30 Uhr geltenden Marktkurse der Korbwährungen gegenüber dem USD ermittelt und veröffentlicht. Neben der offiziellen ECU gibt es auch eine private ECU, der an den Märkten Verwendung findet. Als Fakturierungs-währung beim Austausch von Gütern und Dienstleistungen ist die ECU relativ unbedeutend geblieben. Hingegen hat die ECU an den Finanzmärkten als Anleihe-und Kreditinstrument seit Mitte der 80er Jahre eine beachtliche Rolle gespielt. Nach den EWS-Turbulenzen im Jahre 1992 hat sie an den Finanzmärkten jedoch wieder an Bedeutung verloren. Die offizielle ECU wird im Verhältnis 1:1 am 1. Januar 1999 auf den Euro umgestellt
Siehe auch: EWS; Euro
Abk. für European Currency Unit (Europäische Währungseinheit).
Abk. für European Currency Unit.
(= European Currency Unit)
1. Für das Europäische Währungssystem (EWS) bis Ende 1998 gültige Europäische Rechnungseinheit.
2. Im Vertrag von Maastricht war die ECU als Name der eigenständigen Währung und als Recheneinheit der - Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion vorgesehen. Der Europäischen Rat interpretierte jedoch auf der Sitzung vom 15.16.12.1995 in Madrid »ECU« als im Vertrag gebrauchte allgemeine Bezeichnung und legte als Währungsname und Recheneinheit Euro fest.
3. Als Ecu d\'or (»goldener Schild«) älteste französische Goldmünze, die unter Ludwig IX. erstmalig (1266-1270) geprägt wurde. Der 1641 eingeführte Ecu blanc entsprach (als Silbermünze) dem im deutschen Sprachraum verbreiteten »Taler«.
Abk. f. (engl.) European Currency Unit; wörtlich übersetzt „Europäische Währungseinheit". Die ECU war im Europäischen Währungssystem von 1979 bis 1998 (EWS I) aber keine Währung, sondern eine Rechnungseinheit. Ihr Wert bestimmte sich nach einem definierten Währungskorb, der feste Mengenbeträge der Währungen der EWS-Mitgliedstaaten enthielt. Die ECU war u. a. Bezugsgröße für den Wechselkursmechanismus (die Festlegung der ECU-Leitkurse), Rechengröße des Interventions- und Kreditmechanismus der Währungsbehörden der EWS-Mitgliedstaaten und Reserveinstrument der EG-/EU Zentralbanken. Die ECU ging am 01.01.1999 zum Umrechnungskurs 1 : 1 in die gemeinsame, „echte" europäische Währung - den Euro - über.
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