Zusammenfassung der sog. Bedürfnishierarchie von Abraham H. Maslow durch Cayton P. Alderfer zu drei grossen Bedürfnisklassen (Motivation): • Existence Needs (physiologische Bedürfnisse; physische, materielle Sicherheitsbedürfnisse), • Relatedness Needs (soziale Bedürfnisse, interpersonelle Sicherheitsbedürfnisse), • Growth Needs (Wertschätzung, Selbstverwirklichung, Wachstum).
Angesichts der enttäuschenden Ergebnisse empirischer Untersuchungen zur Theorie von Abraham Maslow zur Erklärung des Arbeitsverhalten, Hierarchie der Bedürfnisse, wurden mehrere Versuche unternommen, diese Theorie zu modifizieren, ohne die Hierarchie-These aufzugeben.
Besondere Beachtung fand dabei die ERG-Theorie von C. Alderfer, die statt — wie Maslow fünf — nur noch drei Klassen von - Bedürfnissen unterscheidet:
· Grundbedürfnisse (Existence),
· soziale Bedürfnisse (Relatedness) und
· Entfaltungsbedürfnisse (Growth).
Auf diese drei Bedürfnisklassen, die seiner Theorie den Namen gaben, wendet Alderfer die folgenden vier Prinzipien an:
(1) Die Frustrations-Hypothese: Ein unbefriedigtes Bedürfnis wird dominant.
(2) Die Befriedigungs-Progressions-Hypothese: Wenn ein Bedürfnis befriedigt wird, so wird das in der Hierarchie höhere Bedürfnis dominant.
(3) Die Frustrations-Regressions-Hypothese: Wenn ein Bedürfnis nicht befriedigt wird, so wird das in der Hierarchie niedrigere Bedürfnis dominant.
(4) Die Frustrations-Progressions-Hypothese: Auch wenn ein Bedürfnis nicht befriedigt wird, können höhere Bedürfnisse aktiviert werden, weil diese Frustrationserfahrung zur Entwicklung der Persönlichkeit und ihres Anspruchsniveaus beitragen kann.
Durch Anwendung dieser Hypothesen auf die obigen Bedürfnisklassen kam Alderfer zu Aussagen über die verschiedenen Beziehungen zwischen Befriedigung und Aktivierung von Bedürfnissen. Zunächst wies seine Theorie sieben derartiger Grundaussagen auf. Aufgrund späterer empirischer Untersuchungen strich er zwei dieser Grundaussagen wieder und veränderte die meisten anderen. Danach kommt er zu den folgenden Hauptaussagen:
· Je weniger die Grundbedürfnisse befriedigt werden, desto stärker werden sie.
· Wenn sowohl die Grund- wie die sozialen Bedürfnisse frustriert sind, werden bei relativ geringerer Befriedigung der sozialen Bedürfnisse die Grundbedürfnisse verstärkt.
· Wenn die sozialen Bedürfnisse relativ frustriert sind, werden sie bei weiterer Frustration verstärkt; wenn die sozialen Bedürfnisse relativ befriedigt sind, werden sie bei weiterer Befriedigung verstärkt.
· Wenn sowohl die sozialen Bedürfnisse als auch die nach Entfaltung relativ befriedigt sind, werden bei relativ stärkerer Befriedigung der sozialen Bedürfnisse die Entfaltungsbedürfnisse verstärkt.
· Wenn die Entfaltungsbedürfnisse relativ frustriert sind, werden sie bei weiterer Frustration verstärkt; wenn sie relativ befriedigt sind, werden sie bei weiterer Befriedigung verstärkt.
Obwohl empirische Untersuchungen eine gewisse Überlegenheit dieser Aussagen gegenüber den Ableitungen aus dem Maslow-Modell erbrachten, mangelt es auch dieser Theorie an einer ausreichenden empirischen Bestätigung.
(Schweiz), Abk. für Exportrisikogarantie, Schweiz; siehe Exportrisikogarantie (ERG) und Investitionsrisikogarantie (IRG), Schweiz.
Vorhergehender Fachbegriff: ERG-Theorie | Nächster Fachbegriff: Ergänzende Zollanmeldung
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|